HPA-Chef Meier beim HSV abgelöst

Jens Meier, HPA
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Jens Meier war zuletzt nicht nur eine Person in Hamburg, er war derer zwei: Chef der Hafenbehörde HPA und Präsident beim Hamburger Sportverein. Nach der Abstimmungsniederlage gegen seinen Herausforderer Bernd Hoffmann ist er »nur« noch Hafenmann. Einer, der eigentlich dringend gebraucht wird[ds_preview].

Den Kampf um das (nebenberufliche) Präsidenten-Amt beim Hamburger SV e.V. hat Jens Meier verloren. Und ist ab sofort dann »nur noch« (hauptberuflich) Geschäftsführer der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA). Meier hat das so nicht gewollt, sonst wäre er nicht angetreten. Aber er hat seine Kontrahenten Hoffmann immerhin nach der Niederlage fair gratuliert.

Was nun? Meiers Engagement für den Fußballverein HSV traf nicht nur auf Gegenliebe. Kritiker werfen dem Hafenchef (seit 1. April 2008) vor, zu viel Zeit in den Fußball und zu wenig Zeit ins kriselnde Hafengeschäft investiert zu haben. Lange Zeit war der gelernte IT-Mann durch den zweiten HPA-Geschäftsführer Wolfgang Hurtienne abgeschirmt, bis dieser Ende 2016 in die Wüste geschickt wurde.

Die offizielle Begründung lautete: Reorganisation der Hafenbehörde. Dazu gehöre auch eine Zäsur in der Geschäftsführung, hieß es seinerzeit. Dem Vernehmen nach war Hurtienne für die Kostensteigerung bei der Schlickentsorgung und bei Bauprojekten verantwortlich gemacht worden. Nach der Demission des ausgewiesenen Fachmanns, der 34 Jahre lang die Hafenentwicklung geprägt hate, übernahm Meier zunächst die Allein-Geschäftsführung der HPA – bis er im Juli 2017 mit Matthias Grabe erneut einen technischen Co-Chef zur Seite gestellt bekam.

Die Probleme aber reißen nicht ab: Elbvertiefung, Container- und Lkw-Stau, der Verlust von Ladung und Marktanteilen an Rotterdam. Dazu die neue Köhlbrand-Querung oder die geplante Einführung des neuen 5G-Mobilfunkstandards. Meier beeindruckte das offenbar wenig, bis zu seiner (knappen) Niederlage beim HSV. Nun bleibt ihm der Hafen – mit all seinen Problemen. Selbst Wirtschaftssenator Frank Horch hatte schon interveniert: Die Aufgaben im Hafen erforderten »die ganze Konzentration« und müssten »Priorität vor anderen Aktivitäten« haben.