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Im April will das neue Carrier-Projekt ONE an den Start gehen. An der bisherigen Struktur der Liniennetze der Partner MOL, K Line und NYK dürfte sich indes zunächst nur wenig ändern.

Davon gehen zumindest die Analysten vom Branchendienst Alphaliner aus. Im jüngsten Marktbericht h[ds_preview]eißt es, dass der Übergang eher »geschmeidig« laufen werde. Die Störungen für die Kunden dürften sich in der Übergangsphase in Grenzen halten. Es werden keine großen Rationalisierungen erwartet.

Basis der Einschätzung sind die Ankündigungen zur neuen Dienststruktur seitens ONE, das zuletzt die Zustimmung aller relevanten Wettbewerbsbehörden vermeldet hatte. »Zunächst werden vier Carrier im Markt sein«, schreiben die Analysten, also ONE, K Line, MOL und NYK. Sobald die neuen Strukturen etabliert sind, sollen die japanischen Reedereien ihre einzelnen Aktivitäten einstellen.

Alphaliner, ONE, NYK, MOL, K Line
Quelle: Alphaliner

In den Afrika- und Ozeanien-Verkehren werden überhaupt keine Änderungen prognostiziert, für Lateinamerika soll es lediglich eine Umstellung im Verkehr zwischen Fernost und Südamerika-Westküste geben.

Die vergleichsweise größten Auswirkungen erwartet man bei Alphaliner im Intra-Asia-Netzwerk. Dort gibt es die größten Überlappungen bestehender Dienste. Entsprechend dürfte es zu einer Konsolidierung der Linien kommen. Allerdings könnten auch diese relativ gering ausfallen: »Rationalisierungen dürften sich auf einiger der bestehenden Slot-Agreements mit Dritten beschränken«, heißt es in dem Bericht. Ein signifikanter Abbau von Tonnage der drei Reedereien wird nicht befürchtet.

»Richtige Balance«

Jeremy Nixon ONE
Jeremy Nixon auf dem HANSA-Forum (Foto: HANSA)

Seit Beginn der Planungen für ONE betonten die Verantwortlichen stets, dass der Kunden-Fokus verstärkt werden soll, um sich so einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. CEO Jeremy Nixon hatte auf dem 21. HANSA-Forum »Schifffahrt | Finanzierung« erläutert, dass die richtige Balance extrem wichtig sei: »Groß genug um zu überleben, klein genug um sich angemessen kümmern zu können« laute das Credo der Allianz. Wenn man zu schnell und stark wachse, werde etwa der Kunden-Support, die Bereitstellung einer angemessenen IT-Infrastruktur oder die administrative Abwicklung immer schwieriger, auch in Relation zu den Vorteilen einer größeren Organisation.

Die drei Linienreedereien hätten andererseits als einzelne Akteure mittelfristig zusehends Schwierigkeiten bekommen, am Markt zu bestehen, wenn sie nicht gehandelt hätten, erklärte der CEO. Für die Kooperation »THE Alliance«, in der auch Hapag-Lloyd vertreten ist, sei die Aufstellung als ONE ebenfalls von Vorteil, weil sich nun nicht mehr 5, sondern nur noch 3 Partner koordinieren müssten.