Print Friendly, PDF & Email

Nach einigen Monaten mit rückläufigen Umschlagwerten meldet der Hafen Hong Kong wieder Wachstum. Ob das hilft, das Abrutschen im Hafen-Ranking zu verhindern, ist unklar.

1,814 Mio. TEU gingen im Januar über die Kaikanten des chinesischen Hubs, 1,414 davon an den Kwai Tsing Termin[ds_preview]als. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Wachstum von 9,2 %, wie aus aktuellen zahlen der Hafenbehörde hervorgeht. Damit konnte Hong Kong den mehrmonatigen Negativlauf stoppen. So mussten im Dezember, November und Oktober Rückgänge von 10,6 %, 3,1 % und 0,7 % hingenommen werden. Der September verlief zwar positiv (+5,5%), allerdings gab es auch im August schon ein Minus von 4,2 %.

Im Gesamtjahr 2017 verzeichneten die Verantwortlichen ein Plus von 4,8 % auf 20,76 Mio. TEU – prinzipiell also ein positives Jahr. Weil aber andere große Umschlagplätze wie Shanghai (8,3%), Singapur (8,9%), Shenzhen (5,1%) und Ningbo-Zhoushan (14,5 %) deutlich stärker abschnitten, verliert Hong Kong weiter an Boden.

In Busan droht zudem neue Konkurrenz um Platz 5 der weltweiten Hafen-Rangliste. Der koreanische Hafen hat zwar noch keine offiziellen Umschlagzahlen veröffentlicht. Allerdings war man Hong Kong schon nach drei Quartalen mit 15,32 Mio. TEU (zu 15,56 Mio. TEU) sehr nahe gerückt. Zudem soll der Hafen ausgebaut werden. Hongkong ist in den vergangenen Jahren immer weiter abgerutscht. Die Spitzenposition ging 2005 an Singapur verloren, Rang zwei musste man 2007 an Shanghai abgegeben, den dritten Platz verlor der Hafen 2013 an Shenzhen und seit 2015 ist auch Ningbo vorbeigezogen.

Laut Drewry Financial Research Services ist ein großes Risiko, dass Busan von steigenden Transshipment-Verkehren in der im Nordosten Chinas gelegenen Region Bohai Bay profitiert. Auch Shenzhen, direkt gegenüber der Grenze zu Hongkong gelegen, habe die Kapazitäten erweitert, heißt es. Der Hafen diene als wichtigster Umschlagort für Waren, die in Fabriken in Südchina hergestellt würden.