Frangou, Navios, HANSA-Forum
Navios-Chefin Angeliki Frangou beim HANSA-Forum (© Stelling)
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Die an der Wall Street gelistete Dry-Bulk-Reederei Navios Maritime Holdings kämpft sich langsam aus der Verlustzone heraus – für eine schwarze Null hat es aber trotz der Marktbelebung im zweiten Halbjahr 2017 bei weitem nicht ausgereicht.

Das Unternehmen der griechischen Reederin[ds_preview] Angeliki Frangou schloss 2017 mit einem Nettoverlust von rund 165 Mio. $ ab. Damit hat sich der Fehlbetrag gegenüber 2016 (rund 300 Mio. $) – dem wohl schwärzesten Jahr für die Bulkschifffahrt mit historisch niedrigen Frachten und Charterraten – nahezu halbiert. Maßgeblich dafür war die Entwicklung im vierten Quartal mit einem stark verbesserten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von knapp 7,7 Mio. $ gegenüber einem Minus 185,7 Mio. $ im entsprechenden Vorjahresquartal. Mit seiner großen Flotte inklusive vielen Charterschiffen war das Kernunternehmen der Navios-Gruppe durch den Einbruch des Dry-Bulk-Marktes im Jahr 2016 schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.

Obwohl die Gewinnschwelle noch nicht erreicht wurde, stößt das Ergebnis bei Analysten auf positive Reaktionen. Mit einem Nettoverlust von 0,13 $ pro Aktie im vierten Quartal seien die Markterwartungen deutlich übertroffen worden, kommentierte die Investmentbank J.P. Morgan das aktuelle Zahlenwerk. Schwächer als erwartet habe jedoch das Terminal- und Binnenschiffsgeschäft der Gruppe in Südamerika (Navios Logistics) abgeschnitten – das EBITDA des Bereichs belief sich auf 15 Mio. $, der Umsatz auf 50 Mio. $.

»Positive Aussicht«

Die Vorzeichen für dieses Jahr stünden gut, nachdem Navios seine Flotte mit günstig eingekauften und eingecharterten Schiffen verstärkt habe, erklärte CEO Angeliki Frangou. Wie die allermeisten Marktteilnehmer spekuliert Navios auf deutlich steigende Frachtraten im Bulkersektor. »Wir bauen unsere Kapazitäten und unsere Marktposition zu einem opportunen Zeitpunkt aus«, unterstrich die Griechin und gelernte Ingenieurin. Acht zusätzliche Kamsarmax- Bulker wurden langfristig eingechartert, ein Capesize-Frachter mit Baujahr 2000 soeben für 10 Mio. $ übernommen. Die Gesamtkapazität der Flotte mit nunmehr 72 Schiffen (39 im Besitz, 33 gechartert) wuchs dadurch um 11% an. (mph)