Frank Horch
Senator Frank Horch (Foto: Senat Hamburg)
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Schiffbauer, Handelskammer-Präses, Wirtschaftssenator – Frank Horch ist in der maritimen Wirtschaft Hamburgs bestens bekannt. Am heutigen Sonntag feiert er seinen 70. Geburtstag.

Wenn der parteilose Politiker die Geburtstagsfeierlichkeiten hinter sich hat, dürfte zum Wochenstart [ds_preview]wieder ein Thema zu seiner Arbeit gehören, dass seit langer Zeit die maritime Szene beschäftigt: die Elbvertiefung. Seit Jahren gehört der in Geversdorf geborene Horch zu den Verfechtern der Fahrrinnenanpassung, um die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens zu erhalten.

Als Nachfolger des eher schillernden Ian Karan hatte sich Bürgermeister Olaf Scholz von der Nominierung Horchs mehr Ruhe auf dem Posten erhofft. Das sollte verhältnismäßig gut klappen. Dabei hieß es hinter vorgehaltener Hand nicht selten, dass der Industriemanager die komplette Legislaturperiode sicher nicht auf dem Senatoren-Sessel durchhalten werde, weil ihm die politische Erfahrung fehle. Doch zur Überraschung nicht Weniger blieb er – sogar für eine zweite Amtszeit, bis heute.

Unabhängig vom sehr prominenten Thema Elbvertiefung widmet sich Horch auch weiteren Projekten, um den Hafen voran zu bringen. Dazu gehören die Digitalisierung, der Ausbau des Standorts zum Logistik-Hub oder die Veranstaltung großer Branchen-Events um nur einige zu nennen. Zuletzt dürfte er unter anderem daran beteiligt gewesen zu sein, Amazon in den Hafen zu locken, einen Test mit dem Kommunikationsstandard 5G zu starten oder den ITS-Weltkongress nach Hamburg zu holen.

Wie im politischen Alltag nicht verwunderlich, blieb allerdings auch Horch nicht von Kritik verschont. Immer wieder musste und muss er sich vorhalten lassen, nicht für ausreichend Mittel in der Hafenbehörde HPA zu sorgen, die Kostenkontrolle aus den Augen zu verlieren oder bei der Vorbereitung der Fahrrinnenanpassung nicht die nötige Sorgfalt walten zu lassen. Allerdings, das müsse man ihm lassen, wie immer wieder zu hören ist, reagiert Horch in der Regel sehr souverän auf Kritik – auch wenn er manchmal zu vergleichsweise drastischen Forderungen greift, die über das Ziel hinaus schießen.

Für den Hafen und die hiesige Schifffahrt setzt sich der Politiker auf verschiedensten Kanälen ein – so wie er sich seit Jahrzehnten in der maritimen Wirtschaft engagiert. Dabei hat er der Branche »von der Pike auf« kennengelernt.

Ein Überblick über seine abwechlungsreiche Karriere:

  • 1969 – 1974 Schiffbaustudium in Hamburg
  • 1971 – 1974 Konstrukteur auf der Mützelfeld-Werft Cuxhaven und HDW-Hamburg
  • 1974 Eintritt bei der Phoenix-AG als Entwicklungsingenieur
  • 1980 Hauptabteilungsleiter Entwicklung
  • 1984 Direktor für Entwicklung und Produktion
  • 1988 Mitglied des Aufsichtsrates der Phoenix-AG (für leitende Angestellte)
  • 1991 Ernennung zum Generalbevollmächtigten der Phoenix-AG
  • 1993 Eintritt in die Friedrich Krupp AG
  • 1994 Werksleitung des Werkes Hamburg-Harburg Krupp Kunststofftechnik
  • 1997 Vorsitzender der Geschäftsführung der Krupp Elastomertechnik
  • 2001 Vorsitzender der Geschäftsführung der ThyssenKrupp Elastomertechnik
  • 2005 – Dezember 2007 Vorsitzender der Geschäftsführung Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH
  • Januar 2008 – Mai 2008 Mitglied der Geschäftsführung Blohm + Voss international GmbH (Verschmelzung der Gesellschaft mit Blohm + Voss Shipyards GmbH)
  • April 2008 – März 2011 Mitglied der Geschäftsführung Blohm + Voss Shipyards & Services GmbH
  • Mai 2008 bis 12. Jan. 2011 Präses der Handelskammer Hamburg
  • seit 23. März 2011 Senator und Präses der Behörde für Stadtentwicklung und Verkehr (für den Bereich Verkehr) und der Behörde für Wirtschaft und Arbeit (für den Bereich Wirtschaft) ab 01.05.2011 der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.
  • Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz
  • Mitglied der Wirtschaftsministerkonferenz
  • Stellvertretendes Mitglied des Bundesrates seit 23.03.2011
    • Mitglied des Ausschusses für Agrarpolitik und Verbraucherschutz
    • Mitglied des Verkehrsausschusses
    • Mitglied des Wirtschaftsausschusses