Print Friendly, PDF & Email

Allerdings sollten sie den Zeitpunkt des Öffnens weise wählen, meint der Chef des Beratungsunernehmens MSI. Er gibt einen positiven Ausblick für die meisten Segmente, sieht aber auch Fallstricke.

Adam Kent, Director von Maritime Strategies International (MSI), erklärt, dass sich [ds_preview]die durschnittliche jährliche Wachstumsrate für Seefracht zwischen 2013 und 2017 fast durch die Bank verbessert habe. Diese Entwicklung werde sich in allen Segmenten in den kommenden Jahren fortsetzen, wenn nicht gar steigern. Ausnahmen bilden Kent zufolge Rohöl und LPG.

Allerdings gebe es Vorbehalte wie komplexere und diversifiziertere Handelsrouten, Verschiebungen in bilateralen Beziehungen und nationaler Politik, die den Seehandel in allen Richtungen beeinträchtigen könnten.

»Gute Nachrichten für die Marktbalance«

»Um die sich derzeit abspielenden Verändeungen zu illustrieren, haben wir unsere Modelle angewandt, um bedeutsame bilaterale Handelsbeziehungen nach ihren Wachstumsraten un den vergangenen und kommenden fünf Jahren gegeneinander zu messen. Großteils wächst der Handel am schnellsten auf Routen, auf denen es in den letzten fünf Jahren kaum Wachstum gegeben hat«, so Kent. In allen Schifffahrtssegmenten bleibe China in den kommenden fünf Jahren der kritische Faktor für die Nachfrageseite, gleichzeitig würden vermutlich politische Faktoren eine immer wichtigere Rolle einnehmen.

Angesichts Ablieferungszahlen, die kleiner als angenommen waren, und robuster Verschrottung, sagt MSI ein Flottenwachstum von höchstens 2,5 % in den nächsten zwei bis vier Jahren voraus. Das seien gute Nachrichten für die Marktbalance, gleichzeitig müssten Werften ihre ungenutzten Kapazitäten managen, weil die Ablieferungszahlen über den Neubestellungen lägen.

»In Sachen Gewinn zeigt der MSI-Snapshot, dass beinahe alle Schiffstypen die Talsohle erreicht oder durchschritten haben und nun am Austeigen sind, angeführt von LNG-Tankern in den letzten Monaten«, sagt kent. Es sei aber eine Frage des Timings, wie sich die Aussichten 2018 für Reeder darstellten. »Eine Bewertung der Gewinnschwelle eines fünf Jahre alten, 2012 gekauften Schiffs im Vergleich mit einem im letzten Jahr gekauften, zehn Jahre alten zeigt, dass es besser war, Geduld zu zeigen.«

Nachhaltig verbesserte Raten für Container nach 2018

Erträge für Containerschiffe und Bulker sollen MSI zufolge 2018 marginale Verbesserungen im Jahresdurchschnitt zeigen. Nachhaltig verbesserte Raten soll es für Container nach 2018 geben. Die guten Aussichten kommen aber mit einer Warnung: für eine Erholung müssen in Sachen Neubestellungen sie Bremsen angezogen bleiben.

»Die derzeitige Welle von Optimismus auf den Schifffahrtsmärkten scheint gerechtfertigt, aber den Ausblick gibt es nicht ohne Risiko. Ein hastiges Bestellen von zuviel Tonnage könnte die Erholung innerhalb weniger Jahre gefährden und geoplolitische Faktioren werde hierbei sicher eine ROlle spielen«, sagt Kent. »Viele Reeder mögen den Champagner schon kaltgestellt haben, aber wann sie ihn öffnen, hängt  davon ab, ob sie den Markt korrekt beurteilen können, um sich die besten Erträge zu sichern.«