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Mit einer gemeinsamen Unterzeichnung im Hamburger Rathaus haben Wirtschaftssenator Frank Horch, Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority (HPA), und Tim Grandorff, 1. Ältermann der Hafenlotsenbrüderschaft Hamburg, eine neue Strukturvereinbarung zum Hafenlotstarif verabschiedet.

[ds_preview]Die neue Strukturvereinbarung soll die Eigenverantwortung der Hafenlotsen als Freiberufler stärken. Gleichzeitig soll dadurch auch beim Thema Fortbildung mehr auf die Erfordernisse eines modernen Hafens eingegangen werden. Einer der Hauptgründe sind die größeren Schiffe.

Zudem werde mit der neuen Strukturvereinbarung der Hafenlotstarif im Rahmen der im Zweijahresrhythmus stattfinden Überprüfungen an die Anforderungen des Lotswesens und die allgemeine Wirtschaftsentwicklung angepasst, so die Hamburger.

Hafenlotsen machen guten Job

»Das Hamburger Lotswesen ist vorbildlich.« Mit der neuen Vereinbarung werden die Kosten stabilisiert und die Qualität verstärkt«, stellte Wirtschaftssenator Horch heraus. Dies sei ein echter Wettbewerbsvorteil. Er könne sich nicht erinnern, wann es den letzten Unfall gegeben habe, der in Zusammenhang mit einer Fehlleistung eines Lotsen zu sehen sei. »Wir wollen ein führender Hafen Europas und der Welt werden, unterstrich Horch, der Hamburg gegenwärtig als bedeutenden Hafen einstuft.

»Die Hamburger Lotsen tragen entscheidend zum Erfolg unseres Hafens bei«, lobte auch Meier. Gerade vor dem Hintergrund, dass größere Schiffe auch größere Herausforderungen bedeuteten, könne die Arbeit der Hafenlotsen nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Durch die neue Vereinbarung soll die Erfolgsgeschichte nun fortgeschrieben werden.

»Die neue Strukturvereinbarung berücksichtigt das Thema Fortbildung stärker als die bisherige Regelung (die seit dem Jahr 2001 gilt, Anm. d. Red.). Das war für uns besonders wichtig, um unseren Beitrag zur Zukunftssicherung des Hafens zu leisten«, erläuterte Grandorff, der darin auch eine höhere Planungssicherheit für Deutschlands größten Seehafen sieht.

Gerade das Thema Fortbildung und regelmäßiges Training werde immer wichtiger. Die Hamburger Lotsen bilden sich am Simulator im Maritimen Trainingszentrum der Hansestadt weiter, sagte der 1. Ältermann der Lotsenbrüderschaft. Auf die Schifffahrt und die Gelder hat die neue Vereinbarung zunächst einmal keine Auswirkungen. »Die Lotsen verdienen nicht mehr Geld und Reeder müssen für ihre Schiffe auch nicht mehr Lotsengelder entrichten«, so Grandorff. Es sei vielmehr die Basis für künftige Strukturüberprüfungen gelegt worden. Der Radarjob werde nicht mehr so hoch bewertet, umgekehrt würden die Lotsen Geld für die Fortbildung bekommen, ergänzte Hafenkapitän Jörg Pollmann.

Lotsen rechnen künftig mit Nachwuchsproblemen

Nach Auskunft Grandorffs gibt es aktuell noch genug Bewerber für den Jab als Hafenlotse. Da die Zahl der Studierenden an Seefahrtsschulen aber zunehmend geringer werde, werde sich das in Zukunft ändern, was zu Nachwuchsproblemen führen werde, glaubt Grandorff.

Die nun neu getroffene Vereinbarung gilt auf unbestimmte Zeit, hieß es.
Heutige Großcontainerschiffe ab einer Stellplatzkapazität von 20.000 TEU müssten für den ersten Lotsen 1.480 € bezahlen, der zweite werde zur Hälfte berechnet. Darin eingeschlossen seien Radarberatungen, erläuterte Grandorff. Hinzu kämen Wegegelder für Transporte. »Der Tarif gilt für den ganzen Hafen«, ergänzte Meier. Es spiele also keine Rolle an welchem Terminal das jeweilige Schiff abgefertigt werde.

Terminal Tollerort erwartet größtes Schiff

Am kommenden Freitag erwartet Hamburg erstmals die im Januar dieses Jahres abgelieferte »COSCO Shipping Aries«. Das rund 400 m lange Schiff ist mehr als 58,50 m breit und hat eine Kapazität für rund 20.000 TEU. Neubau soll am von der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) betriebenen Container Terminal Tollerort (CTT) festmachen. Mit rund 197.000 GT ist es der größte Frachter, der je am CTT gelegen hat.