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Den chinesischen Offschore-Windenergiesektor gibt es zwar noch nicht lange, dafür entwickelt er sich umso schneller. Für europäische Zulieferer tun sich dadurch Chancen auf.

Viele Seegebiete mit stabilen Windbedingungen begünstigen den Trend. Insgesamt 14 Offshore-Windenergieproj[ds_preview]ekte wurden im Reich der Mitte 2017 genehmigt, die Kapazität liegt bei fast 4.000 MW, das Investitionsvolumen beträgt 76 Mrd. Yuan (9,8 Mrd. €).

Noch befindet sich die heimische Branche in einem Entwicklungsstadium vergleichbar mit der europäischen Frühphase. In Zukunft soll der Trand was Kostenreduktion angeht ähnlich verlaufen wie in Europa, die sinkenden Kosten wiederum sollen eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben.

Der chinesischen Offshore-Windenergiebranche sagen Experten gar eine »goldene Phase der Entwicklung« voraus. Sowohl der kurzfristigen wie auch die mittelfristigen Planungen, d.h. die nächsten beiden Fünfjahrespläne, sollen den Boom stützen. Am Ende des nächsten, 13. Fünfjahresplans könnte Schätzungen zufolge die installierte Kapazität bei 8 bis 10 GW liegen. Allein im Zeitraum 2017 bis 2020 könnten würden die Chinesen dann 960 bis 1.512 Mrd. Yuan (195,8 Mrd. €) in Offshore-Windenergie pumpen.

Großer Bedarf an Spezialschiffen

Wind Farm Service Vessels (WFSV) sind essentiell für die Branche, Reichweite und Zuverlässigkeit sind die wichtigsten Features. Spezialschiffe, teils in Katamaran- oder Trimaranausführung sind global verbreitet. In China steckt der Sektor aber noch in den Kinderschuhen. Derzeit werden vor allem bestehende Service-Schiffe oder angepasste  Fischereischiffe genutzt. Auch diesem Sektor steht eine Entwicklung und Spezialisierung bevor. Denn diese Tonnage kann die steigenden Bedürfnisse der Branche kaum erfüllen. Der Bedarf wird derzeit auf etwa 100 Schiffe geschätzt.

Derzeit nutzen die Chinesen noch europäisches Know-how und arbeiten mit europäischen Unternehmen vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung zusammen. Die heimische Zulieferindustrie kann derzeit mit der Entwicklung nicht mithalten, was Chancen für europäische Firmen bietet. Davon sind die Macher der zweijährlich stattfindenden Arbeitsschiffmesse Seawork Asia überzeugt. Das Event findet 2018 im November in Shanghai statt.