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Die Korvette »Erfurt« und das Minenjagdboot »Bad Bevensen« gehen für die kommenden Wochen in den NATO-Einsatz in Nordatlantik, Nordsee und Ostsee.

Am Montag, den 26. Februar wird die Korvette »Erfurt« Ihren Heimathafen Warnemünde verlassen, um dem Einsatzverband der NATO »Standin[ds_preview]g NATO Maritime Group 1« (SNMG1) beizutreten. Die Aufgaben des Verbandes sind vor allem Kontrolle und Schutz strategisch wichtiger Seewege. Dazu operiert er vor allem im Nordatlantik und der Nordsee, kann laut Bundeswehr bei Bedarf aber sofort in andere Krisengebiete verlegt und dort eingesetzt werden.

Korvette Erfurt
Korvette »Erfurt« (Foto: Bundeswehr)

»Wir sind auch stolz, Teil des Einsatzverbandes zu sein, denn die Teilnahme ist Anspruch und Anerkennung zugleich«, meint der Kommandant der »Erfurt«, Fregattenkapitän Ronny Bergner (41). Bergner kann mit einer gut vorbereiteten Crew auslaufen: »Im vergangenen Jahr wurden wir wochenlang operativ ausgebildet, wurden schließlich zertifiziert und haben unser Waffensystem einschließlich der Abwehr kleiner Speedboote erfolgreich erprobt.« Der Weg bis zum Auslaufen des Bootes sei lang, erklärt der Fregattenkapitän: »Jeder einzelne in der Besatzung hat in den letzten Monaten sehr viel gearbeitet und wird in den nächsten Monaten professionell seinen Beitrag an Bord und im Verband leisten.«

Die Korvette wird nach einem Besuch bei der »Kieler Woche« voraussichtlich im Juni 2018 in Warnemünde zurückerwartet.

»Bad Bevensen« geht auf Minenjagd

Am Sonntag, den 25. Februar wird das Minenjagdboot »Bad Bevensen« seinen Heimathafen Kiel verlassen. Das zum 3. Minensuchgeschwader gehörende Boot wird für die nächsten fünf Monate den deutschen Beitrag im ständigen Minenabwehrverband 1 der NATO (SNMCMG 1 – Standing NATO Mine Counter Measures Group 1) stellen.

Minenjagdboot Bad Bevensen
Minenjagdboot »Bad Bevensen« (Foto: Bundeswehr)

Unter dem Kommando von Korvettenkapitän Anna Prehn (34) wird sich das Boot mit seiner 45-köpfigen Besatzung am 2. März in Bremerhaven dem NATO-Verband anschließen. Von dort aus wird die »Bad Bevensen« gemeinsam mit Minenabwehreinheiten aus weiteren NATO-Ländern an unterschiedlichen Minenabwehrmanövern in Nord- und Ostsee teilnehmen.

Die Internationale Zusammenarbeit und gemeinsamen Manöver mit unterschiedlichen Nationen nehmen immer mehr an Bedeutung zu. So wird die »Bad Bevensen« während der gesamten Manöverdauer erstmals von einem vierköpfigen Minentaucherteam aus Portugal unterstützt. Sie werden gemeinsam mit der Besatzung unter anderem an den NATO-Manövern »Joint Warrior« und »Open Spirit« sowie an dem US-geführten Verband »BALTOPS« teilnehmen. Geführt wird der NATO-Verband zurzeit vom belgischen Fregattenkapitän Peter Ramboer auf dem Versorgungsschiff »HNLMS Mercuur«.

Anfang Juni wird die »Bad Bevensen« mit dem gesamten Minenabwehrverband den Rücktransit in Richtung Kiel antreten. Damit werden Boot und Besatzung Mitte Juni, pünktlich zur Kieler Woche, zurückerwartet.

Schnell und flexibel

Die »Standing NATO Groups« sind die ständigen, multinationalen maritimen Reaktionsverbände der Allianz. Sie stellen sicher, dass die NATO schnell und flexibel agieren kann. Insgesamt unterhält die NATO vier dieser Marineverbände. Sie gehören zur »NATO Response Force«.

Um ihre Einsatzbereitschaft und Operationsfähigkeit zu erhalten, nehmen die Flottenverbände an nationalen und internationalen Übungen teil. Die Verbände besuchen regelmäßig verschiedene Häfen. Dabei laufen sie auch Häfen von Nicht-NATO-Mitgliedsstaaten an.

Zu den Aufgaben der Verbände gehören seit der veränderten sicherheitspolitischen Lage weltweit auch Embargooperationen, Search and Rescue Operationen (Suche und Rettung), humanitäre Hilfseinsätze sowie Katastrophen- und Anti-Terror-Einsätze.