Spotmarkt Hansa Woche 9 2018
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Am Dry-Bulk-Markt tendierten die Frachten in der ersten Woche nach Chinesisch Neujahr sehr uneinheitlich. Für die großen Capesize-Bulker gab es bei flauer Nachfrage vor allem im Atlantik deutliche Einbußen.

Die Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Business sank seit vergangenem[ds_preview] Freitag von 13.500 auf rund 12.600 $/Tag, wobei die Tendenz zum Wochenende hin allerdings fester war. Für Panamax-Bulker endet die Woche auf einem durchschnittlichen Level von rund 12.000 $/Tag und damit knapp über dem Niveau der Vorwoche.

Auffällig war auch hier die unterschiedliche Dynamik in Atlantik und Pazifik. Während die Routen im und aus dem Atlantik heraus kaum Bewegung bei den Raten aufwiesen, zog das Niveau für Rundreisen im Pazifik und ex Indonesien spürbar an. Zumindest für Supramax- und Handysize-Frachter ging es eindeutig aufwärts – erstere verbesserten sich von rund 10.200 auf 11.400 $/Tag, letztere von rund 7.800 $/Tag auf 8.600 $/Tag.

Schwankungen am Tankermarkt

Am Rohöltankermarkt schwankten die Raten zum Teil deutlich. Jedoch hielten sich Gewinne und Verluste in etwa die Waage, was sich auch in einem Seitwärtstrend des Baltic Dirty Tanker Index manifestiert. Im VLCC-Segment ging es allerdings in beiden Hauptladeregionen – Mittelostgolf und Westafrika – noch tiefer in den Keller.

Clarksons Platou sieht die Durchschnittserlöse im Spotgeschäft dort nun bei nur noch 2.600 $/Tag (Mittelost-Golf/Fernost) und 7.000 $/Tag (Westafrika/Fernost). »Die Zitrone ist jetzt völlig ausgequetscht«, formulierte es ein Makler bildlich. Die Raten seien jetzt so tief unter Betriebskostenniveau, dass die Reeder wohl zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit seien.

Containerschiffsreeder am längeren Hebel

Im Containerschiffs-Zeitchartermarkt sitzen die Reeder dafür weiterhin am längeren Hebel. Trotz eines Einbruchs der Frachtraten ex Fernost um fast 10% diese Woche und eines Wiederanstiegs der Aufliegertonnage auf 1,4% bleibt die Tonnagenachfrage seitens der Carrier stark genug, um das Charterratenniveau etwas höher zu treiben.

So stieg der New ConTex erneut um 0,9% gegenüber der Vorwoche. Noch steiler ist der Aufwärtstrend in den konventionellen Post-Panamax-Größenklassen, die nicht im New ConTex abgebildet werden. So soll der Mittelost-Carrier Simatech ein 8.800-TEU-Schiff der Norddeutschen Reederei H. Schuldt zu 17.900 $/Tag für 12 Monate eingechartert haben – mehrere Tausend Dollar über »last done«. Ein moderner Wide-Beam-Frachter mit einer Kapazität von 6.881 TEU (»Rhodos«) soll bei Hapag-Lloyd Beschäftigung zu 20.000 $/Tag gefunden haben.

Unterdessen nähern sich die Marktraten für Panamax-Schiffe in Asien allmählich der 10.000-Dollar-Marke. Maklerberichten zufolge nahm der arabische Carrier Tehama die »Bermuda« (4.330 TEU) zu 9.900 $/Tag für sieben bis neun Monate unter Vertrag.

In den kleineren Größenklassen sorgen besonders moderne, treibstoffarme Schiffe mit deutlichen Verbesserungen für Aufsehen. So soll die »Melchior Schulte« (2.345 TEU, geared, Bj. 2015) bei der Nile Dutch Africa Line in Rotterdam 12.500 $/Tag für neun bis zwölf Monate in einem Mittelmeer-Trade bekommen haben. (mph)