Spotmarkt Woche 10: Panamax-Bulker jetzt Top-Verdiener

HANSA Spotmarkt Woche 10 2018
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Die solide Nachfrage in allen Regionen treibt die Raten höher. Perioden für Panamaxe sind stabil bei rund 14.500 bis 15.000 $ pro Tag.

Von einem Feuerwerk an den Märkten kann kurz nach Chinesisch Neujahr noch keine Rede sein. Zumindest für die mittleren und kleineren Bulker verze[ds_preview]ichnen Schiffsmakler aber eine solide Nachfrageentwicklung bei einem insgesamt ausgewogenen Verhältnis von Tonnage und Ladungen. Ergebnis: Die Fracht- und Charterraten für Panamaxe, Supramaxe und Handysizer zogen diese Woche weiter an. Panamax-Bulker erzielen inzwischen die höchsten Tageserträge für Spot-Trips unter allen Bulkertypen. Ihre Durchschnittsrate verbesserte sich im Wochenverlauf um circa 900 auf rund 12.900 $/Tag.

Für Schwung sowohl im Pazifik als auch im Atlantik sorgten eine erhöhte Nachfrage nach Schiffen an der Ostküste Südamerikas, wo allmählich die Getreideexportsaison einsetzt, und in Nordamerika, berichten Makler. Für südamerikanisches Getreide seien vermehrt Panamaxe im Indischen Ozean und in Südostasien eingechartert worden. Auch das Interesse an längeren Perioden ist erneut gestiegen, wie eine lange Liste von Abschlüssen diese Woche bestätigt. Die Befrachtungsabteilung des Logistikkonzerns DHL in Fernost soll einen modernen Kamsarmax-Typen – die 2016 gebaute »Stella Eva« (81.323 tdw) – für ein Jahr zu 15.000 $/Tag mit Anlieferung in Paradip (Indien) unter Vertrag genommen haben. Für ältere Standard-Panamaxe mit 74.000 t Tragfähigkeit lägen die entsprechenden Raten nur ein paar Hundert Dollar niedriger, heißt es. Für Unterstützung sorgt zudem eine recht hohe Befrachtungsaktivität für Kohle an der US-Ostküste und für Getreide und Kohle an der Westküste Nordamerikas.

Einbußen für Capesizer, Belebung erwartet

Für Supramaxe und Handysize-Bulker ging es diese Woche ebenfalls weiter aufwärts. Die Durchschnittsraten auf Trip-Charter-Basis legten um je ein paar Hundert Dollar zu – auf rund 11.600 $/Tag (Supra) bzw. 9.000 $/Tag – wobei die Musik eindeutig in Fernost spielte. Deutliche Steigerungen erzielten die Reeder in Nordostasien (Supras und Handy) sowie in Südostasien (Handy).

Nur Großbulker der Capesize-Klasse erlitten spürbare Einbußen, was Schiffsmakler vor allem auf ein vermindertes Ladungsangebot in Brasilien und Südafrika zurückführen. Die Durchschnittsrate der »Capes« im Zeitcharter-Trip-Business fiel gegenüber der Vorwoche um rund 1.000 auf 11.600 $/Tag. Allerdings ist die Hoffnung auf eine baldige Belebung des Capesize-Markts unerschüttert, das wurde auch diese Woche durch weitere Periodenabschlüsse für ein Jahr zu über 20.000 $/Tag unterstrichen. Zuversichtlich stimmt auch die verbesserte Prognose der Rating-Agentur Standard & Poor’s für die Metallmärkte. Die Experten haben ihre Preiserwartungen für Kupfer, Nickel, Zink und Eisen aufgrund der guten Nachfrageentwicklung angehoben.

Tankermarkt: Suezmaxe koppeln sich ab

An den Tankermärkten gab es eine deutlich steigende Ratentendenz für Suezmaxe dank erhöhter Aktivität in Westafrika und im Mittelmeer. Clarksons Platou zufolge verbesserte sich das Ertragsniveau im Spotgeschäft auf der Route von Westafrika nach Europa um fast 3.000 auf 12.300 $/Tag. In der Mittelmeerfahrt verdoppelte sich das Einnahmenniveau sogar nahezu auf 18.000 $/Tag. Die Kehrseite der Medaille sind abermals gesunkene Raten im VLCC-Sektor – auf nur noch 1.900 $/Tag im Verkehr von Mittelost nach Fernost und 4.600 $/Tag auf der Route Westafrika/China.

Makler rechnen in Kürze mit einer rapiden Zunahme von Verschrottungsverkäufen im VLCC-Segment, weil auch die Nachfrage speziell für Tanker aus dem Abwracksektor wieder zunimmt. So wird erwartet, dass das Einfuhrverbot für alte Tanker in Pakistan in Kürze aufgehoben wird. Wegen Sicherheitsbedenken war der Markt für 14 Monate gesperrt worden.

Containermarkt: Ratenerholung geht weiter

Am Zeitchartermarkt für Containerschiffe setzt sich die Ratenerholung derweil fort. Scheinbar hat auch ein vorübergehender Einbruch der Kapazitätsauslastung und der Frachtraten nach Chinesisch Neujahr den Linienreedereien nicht den Charter-Appetit verdorben. Der New ConTex machte diese Woche einen Satz um sieben Punkte (1,6%) auf 449 Zähler, während der Howe Robinson Containership Index angetrieben durch Steigerungen im 6.500-TEU-Segment um 2,35% kletterte. (mph)