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Der niederländische Terminalbetreiber HES International will in diesem Jahr 50 Mio. € in den Ausbau seines Standorts in Wilhelmshaven investieren.

An der Jade betreibt HES seit einigen Jahren die ehemalige Wilhelmshavener Raffinerie. Bei einem Gespräch mit dem Vorstand der Wilhel[ds_preview]mshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) machte Sven Partzsch, der Geschäftsführer der HES Wilhelmshaven GmbH, einen positiven Ausblick gegeben: »Die Zeichen stehen absolut auf Erfolg, sowohl für mein Unternehmen, als auch für die weitere Entwicklung des Tiefwasserhafens Wilhelmshaven als Energiedrehscheibe«. Die Belegschaft soll von derzeit 102 Mitarbeitern um 25 aufgestockt werden. Erfahrungsgemäß kämen noch einmal die gleiche Zahl an indirekt Beschäftigten bei Zulieferern und Kontraktoren sowie Dienstleistern hinzu.

Wilhelmshaven, HES, Raffinerie
Foto: WHV

Die neuen Mitarbeitern werden als Operator benötig, für die Herstellung von Schiffskraftstoff mit niedrigem Schwefelgehalt, nach Umrüstung der Vakuum Destillationsanlage. Ende des Jahres 2018 soll mit der Destillation begonnen werden. Der Hafen sei ein wichtiger Standortvorteil: »Der Erfolg beruht auf der Zahl der breitgefächerten und innovativen Geschäftsmodelle, die aufgrund der optimalen Standortbedingungen im Tiefwasserhafen nur hier bestmöglich umsetzbar sind«, so Partzsch weiter.

Dieses Jahr plant HES mehr als 50 Mio. € Investitionen in den weiteren Ausbau des Standorts. So werden auf dem HES-Gelände 10 neue Tanks mit je 70.000 m³ und zwei neue Tanks mit je 30.000 m³ Fassungsvermögen im laufenden Genehmigungsverfahren berücksichtigt. »Der Schiffsverkehr auf der Jade wird durch unsere Aktivitäten weiter zunehmen, desgleichen das Verkehrsaufkommen auf der Schiene; deshalb werden wir schnellstens unter intensiver Mithilfe der WHV dafür sorgen, dass unsere Bahnverladestation zeitgleich mit der Elektrifizierung der Gesamtbahnstrecke ebenfalls elektrifiziert wird«, meinte Partzsch, »das wird die Logistikkosten weiter optimieren und den Standort Wilhelmshaven für unsere Kunden noch attraktiver machen.«

Planungen für LNG-Terminal

Im letzten Jahr wurden 150 Ganzzüge – 22 Kesselwagen mit Lok – verladen und auf die Reise in das Landesinnere geschickt. An den Piers wurden 65 Schiffe abgefertigt; 13 Exporte und 52 Importe mit insgesamt über 700.000 t Ladung. Für die Planungen eines LNG-Terminals (Liquefied Natural Gas) ist im Hauptquartier in Rotterdam ein Projektmanager tätig, der für HES Wilhelmshaven zuständig ist, erläutert der Geschäftsführer. »Zusammen mit einem Ingenieurbüro sind wir bereits erfolgreich über das Stadium der Machbarkeit hinaus. Wir planen kein FSRU (Floating Storage and Regasification Unit = Tanklagerschiff mit Regasifizierungsanlage), sondern eine sog. Large Scale – Landanlage für sog. Q-Max-Schiffe (345 m lang, 53,8 m breit und können 266.000 m³ verflüssigtes Erdgas laden)«.

Dazu solle die vorhandene Umschlaganlage erweitert werden. Eine Anbindung zu den Kavernen in Richtung Etzel ist dann ebenfalls vorgesehen, um den Zugang zu zusätzlicher Speicherkapazität und dem nationalen Erdgasfernleitungsnetz herzustellen.