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Nur zehn Tage nach dem verheerenden Brand auf der »Maersk Honam« ist erneut auf einem Containerschiff der Maersk ein Feuer ausgebrochen – dieses Mal ging es allerdings glimpflich aus.

Die »Maersk Kensington«, ein Post-Panamax-Containerschiff (6.200 TEU, Baujahr 2007) der US-Able[ds_preview]gers Maersk Line Limited (MLL), sei auf dem Weg von Salalah (Oman) in Richtung Suez unterwegs gewesen, als gestern Abend um 20:50 Uhr Ortszeit das Feuer in einem der insgesamt 3.518 Container ausgebrochen sei, teilte Maersk mit. Die Besatzung habe schnell reagiert und die Flammen mittels freigesetztem CO2 im Frachtraum gelöscht. Alle 26 Crew-Mitglieder seien unverletzt und wohlauf.

Maersk Honam, Maersk KensingtonDie Ursache des Containerbrandes sei derzeit unbekannt. Das Schiff ankert derzeit vor dem Hafen von Salalah. Nach ersten Erkenntnissen gebe es aber keinen Zusammenhang zwischen dem Vorfall auf der »Maersk Kensington« und dem verheerenden Brand auf der »Maersk Honam«, so Maersk.

Gefahrgut wird aus sensiblen Bereichen verbannt

Die weltgrößte Linienreederei hat jedoch Vorsichtsmaßnahmen ergriffen und will Container mit Gefahrgut bis auf weiteres nicht mehr in der Nähe der Aufbauten oder des Maschinenraums ihrer Schiffe stauen. Die Vorsichtsmaßnahme gelte so lange, bis die Ermittlungen zum Brand auf der »Maersk Honam« abgeschlossen sind, teilte Maersk mit. Es gebe noch keine endgültigen Erkenntnissen, weshalb das verheerende Feuer ausgebrochen ist und ob es von Gefahrgut-Containern ausgegangen ist.

Zusätzlich werde eine Anzahl von Containern überprüft, die vom gleichen Verlader und mit der gleichen Frachtdeklaration auf anderen Schiffen transportiert wurden, um einen vollständigen Überblick über die Containerzusammensetzung in der vom Feuer verwüsteten Sektion auf dem Vorschiff der »Maersk Honam« zu erhalten, um auch auf diesem Weg die mögliche Brandursache aufzuklären. Insgesamt seien 150 solcher Inspektionen geplant. die Kunden seien informiert und um Kooperation gebeten worden, heißt es.

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Foto: Indian Coast Guard

Maersk hatte bereits bestätigt, dass Gefahrgut transportiert worden war, das auch auf dem Vorschiff vor dem Deckshaus gemäß den geltenden internationalen Vorschriften gestaut war. Momentan gebe es keine Hinweise darauf, dass das Feuer von den fraglichen Container ausgegangen sein könnte.

Noch liegt der Havarist in der Nähe der Unglücksstelle. Das Feuer sei unter Kontrolle. Vor Ort sind die Bergungsunternehmen Ardent und Smit Salvage mit Schiffen und Experten im Einsatz. Die »Maersk Honam«, die womöglich zu einem Totalverlust erklärt werden muss, soll demnächst in einen Hafen geschleppt werden. Wohin die Reise führen könnte, steht laut Maersk noch nicht fest.

Das 15.200 TEU-Containerschiff war am 6. März rund 900 km von der Küste entfernt auf ihrem Weg von Singapur nach Suez in Brand beraten. 23 der 27 Besatzungsmitglieder konnten sich von Bord retten und wurden vom zu Hilfe geeilten Frachter »ALS Ceres« (Atlantic Lloyd, Hamburg) aufgenommen. Ein Seemann aus Thailand erlag wenig später seinen Verletzungen. Vier weitere Crew-Mitglieder starben im Feuer, ihre sterblichen Überreste wurden von den Bergungskräften an Bord gefunden.