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Das Geschäft mit Containern als Geldanlage ist misslungen. Drei Gesellschaften der Münchner P&R Gruppe haben Insolvenz angemeldet. Rund 50.000 Anleger sind betroffen.

Die P&R Gruppe bietet seit 1975 im sogenannten »grauen Kapitalmarkt« Direktinvestments in Container an un[ds_preview]d war mit Abstand Marktführer in diesem Segment. Anleger sollten Container erwerben und diese an P&R vermieten. Die Gruppe bot die Transportboxen wiederum internationalen Container-Leasinggesellschaften an. Außerdem bestand eine Kaufverpflichtung seitens der Gruppe nach dem Ende der Vertragslaufzeit.

Nach eigenen Angaben betreute P&R zuletzt ein Volumen von etwa 1,25 Mio. Containereinheiten (TEU) für mehr als 50.000 Anleger. Das Absatzvolumen war im Vorjahr jedoch um 40 % auf 442 Mio. € eingebrochen. Einem Vertriebsstopp vor elf Tagen folgte jetzt der Insolvenzantrag. Zuvor waren bereits Zahlungsverzögerungen bekannt geworden, heißt es in Medienberichten.

Das Amtsgericht München bestellte die Rechtsanwälte Michael Jaffé und  Philip Heinke zu vorläufigen Insolvenzverwaltern für die insgesamt drei betroffenen Gesellschaften. »In welcher Höhe Rückflüsse an die Anleger möglich sein werden, hängt auch von der Marktentwicklung in den nächsten Jahren ab«, wird Jaffé zitiert. Grund für die Insolvenz dürfte das anhaltende Ungleichgewicht zwischen dem wachsenden Angebot an Containern und der sinkenden Nachfrage sein.

Bereits vor zwei Jahren war Magellan Maritime Services mit einem ganz ähnlichen Geschäftsmodell gescheitert. Ende 2017 hatten die rund 8.000 Gläubiger eine Abschlagszahlung in Höhe von insgesamt 100 Mio. € erhalten, nachdem 110.000 Container an die Buss Global-Gruppe aus Singapur veräußert werden konnten. Der Verkaufspreis entsprach rund der Hälfte der Gesamtinvestitionen der Anleger von insgesamt 350 Mio. €.