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Am Nord-Ostsee-Kanal sind am Dienstagmorgen die Beschäftigten der Schleusen in Kiel und Brunsbüttel in einen Warnstreik getreten. Doch es gibt auch Widerstand.

Der Warnstreik soll bis Mitternacht gehen. Die Festmacher und Schleusenmeister legten kurz vor 7 Uhr die Arbeit nieder. [ds_preview]Reeder, Lotsen und Schiffsmakler wurden sofort informiert. Derzeit warten auf den Reedeplätzen in der Kieler Bucht sowie auf der Elbe bereits etliche Schiffe. Die Gewerkschaft Verdi hatte Schleswig-Holstein für Dienstag zum Schwerpunkt erklärt. In Schleswig-Holstein sind außerdem Verwaltungen, Kindertagesstätten und die Müllabfuhr ausgesetzt. Die Mitarbeiter der Schleusen gehören zur Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

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Die Arbeiten zur Reparatur des beschädigten Schleusentors gehen weiter (Foto: Polizei)

Gegen den Streik wollen um 11.30 Uhr Kanalsteurer, Lotsen und Schiffsmakler vor der Zufahrt zur Schleuse in der Wik demonstrieren. »Ich weiß nicht, ob die Gewerkschaften wirklich einen Hauch von Verständnis haben. In einer so angespannten Situation den Nord-Ostsee-Kanal zu bestreiken und so die Arbeitsplätze viele Menschen aufs Spiel zu setzen geht gar nicht«, sagt Gerald Immens, Lotse und zweiter Vorsitzender des Nautischen Vereins zu Kiel. Und auch bei den Maklern ist das Unverständnis groß. »In der jetzigen Situation hat so ein Streik am Kanal fatale Auswirkungen«, sagt Jann Petersen, Geschäftsführer der Maklerei UCA United Canal Agency.

Vorerst werden nur Schiffe ausgeschleust, da die Liegeplätze im Nord-Ostsee-Kanal für große Schiffe begrenzt sind. Die Arbeiten an der kaputten Schleusenkammer in Kiel gehen aber weiter, da die Reparaturteams von privaten Firmen sind und nicht zum öffentlichen Dienst gehören. (FB)