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Trotz verschiedenster Initiativen wächst die Piraterie in Asien. Das regionale Kooperationsprojekt hat daher jetzt weitere Abwehr-Maßnahmen beschlossen.

Auf der jüngsten Generalversammlung des »Regional Cooperation Agreement on Combating Piracy and Armed Robbery against Ships in [ds_preview]Asia« (ReCAAP) waren sich die Vertreter der Mitgliedstaaten einig darin, im Kampf gegen Piraterie nicht nachlassen zu wollen.

Abu Sayyaf, Piraterie, Kantner, Geisel
Orte der Attacken von Abu Sayyaf im Frühjahr 2017

Im vergangenen Jahr war die Anzahl der Vorfälle den offiziellen Angaben zufolge von 85 auf 101 gestiegen. Allerdings gab es lediglich sechs schwere Vorfälle, im Vergleich zu 13 in 2016. Besonders hervorgehoben wurden die Anstrengungen der Philippinen und der Nachbarstaaten, die folgenschweren Attacken in der Sulu-Celebes-Region on 18 auf 7 zu reduzieren. Dort kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Entführungen und Ermordungen von Seeleuten, unter anderem auch, weil Terrorgruppen wie Abu Sayyaf verstärkt als Piraten aktiv wurden. Auch deutsche Opfer gibt es.

Auch wenn der 2017er-Wert für ganz Asien noch immer einer der niedrigsten in der vergangenen Dekade gewesen sei, dürfe man nicht nachlassen, heißt es in der Abschluss-Erklärung.

Weitere Maßnahmen sollen nun helfen, das Problem weiter einzudämmen. Dazu zählt auch die Berücksichtigung der Digitalisierung in der Branche. So sollen die neuen Möglichkeiten genutzt werden und die Daten-Analyse stark ausgebaut werden, um »tiefere Einblicke« in die Struktur von Attacken zu gewinnen, heißt es weiter. Zudem soll es zusätzliche und umfangreichere Trainingsmaßnahmen geben und die sogenannten »Focal Points« – lokale Überwachungsstellen – ausgebaut werden.

Auch Deutschland vertreten

ReCAAP ist ein zwischenstaatliches Projekt, das vor allem auf den Austausch von Informationen, gemeinsame Überwachungen und Capacity Building setzt. Anfangs als »zahnloser Tiger« belächelt, können die Verantwortlichen mittlerweile einige Erfolge vorweisen. In einer Region mit chronischer Uneinigkeit und mangelndem gegenseitigem Vertrauen bedeutete der Start einer solchen Initiative bereits einen positiven Einschnitt. Durch ReCAAP wurde neues Vertrauen aufgebaut.

Zu den Vertragsparteien des 2006 gegründeten Kooperationsprojekts gehören mittlerweile Australien, Bangladesch, Brunei Darussalam, Kambodscha, China, Indien, Japan, Südkorea, Laos, Myanmar, Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Thailand, Vietnam sowie Dänemark, die Niederlande, Norwegen, Großbritannien und die USA. Bei der jüngsten Versammlung waren zudem Vertreter aus Deutschland und Frankreich anwesend, bestätigte ReCAAP.