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Die Hamburg Port Authority (HPA) erhebt künftig Hafenentgelte für Binnenschiffe und Hafenfahrzeuge, die in einem kombinierten Entgelt zusammengefasst werden.

Ab Sommer sollen zudem elektronische Meldeverfahren eingeführt werden. Das Vorhaben war den Hafennutzern im September 2017[ds_preview] vorgestellt worden.

Der Einstieg in die Tarifierung von Binnenschiffen erfolge aber deutlich unter den Preisen, die seit Jahren in relevanten Westhäfen – z.B. Rotterdam und Antwerpen – quotiert würden, heißt es. Gleichzeitig will die HPA die Tarifsystematik modernisieren, vereinheitlichen und vereinfachen. Künftig soll der Kunde die Möglichkeit erhalten, zwischen Art und Dauer der genutzten Dienstleistungen zu wählen. Im Regelfall soll er nur noch für ein integriertes Entgelt (Kombi-Entgelt) statt wie bisher für Einzelteile zahlen.

Darüber hinaus will die HPA im Sommer ein neues Webportal einführen. Über »ELBA« können Hafennutzer ihre Meldungen, zu denen sie gesetzlich verpflichtet sind, dann elektronisch an die HPA übermitteln. Damit würden die Prozesse für Kunden und die HPA vereinfacht und der Aufwand somit verringert, heißt es weiter.

Hamburg hat bisher weder Hafengeld noch vergleichbare Entgelte für die Binnenschifffahrt erhoben. Auch gibt es in der Hafenschifffahrt Segmente, wie unmotorisierte Einheiten, für die ebenfalls bislang kaum oder gar keine Hafennutzungsentgelte gefordert wurden.

In anderen Häfen würden hierfür üblicherweise Hafennutzungsentgelte erhoben, durch die die Nutzung der Hafeninfrastruktur abgegolten werde. Da die HPA zu wirtschaftlichem Handeln verpflichtet sei, müsse sie für ihre Dienstleistungen eine Refinanzierung erwirtschaften, begründet die HPA die Maßnahme.

UVHH kritisiert Gebührenerhebung

Kritik gab es unterdessen vom Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH). »Die Hafenwirtschaft ist irritiert und verärgert über das Vorgehen der HPA, ein neues Entgeltsystem für die Hafen- und Binnenschifffahrt einzuführen und öffentlich zu verkünden, obwohl die Gespräche mit dem Hafenschifffahrtsgewerbe noch nicht abgeschlossen sind. Für Mitte April ist mit der Wirtschaftsbehörde ein Gespräch verbindlich vereinbart, die neuen Gebühren sollen jedoch bereits ab Mitte März in Kraft treten. Das ist kein ein verlässlicher Umgang, in jedem Fall wird die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens weiter geschwächt«, so UVHH-Präsidenten Gunther Bonz.