Print Friendly, PDF & Email

Der Seehafen Brake meldet für 2017 5,67 Mio. t Seegüterumschlag. Um den Standort auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten, investiert die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports in den Hafen.

2018 sollen rund 6 Mio. € in neue Infrastruktur investiert werden. Für die [ds_preview]Instandhaltung der vorhandenen Hafenanlagen sind Ausgaben in Höhe von rund weiteren 4 Mio. € geplant.

»Wir bauen unsere Häfen bedarfsgerecht aus. Dabei ist uns die Leistungsfähigkeit der bestehenden Anlagen ebenso wichtig wie die Schaffung von neuen. Diesen Stellenwert verdeutlich auch die Aufteilung der rund 10 Mio. € auf die Projekte am Standort Brake«, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports.

Bereits im vergangenen Sommer bekam die Niederlassung Brake Verstärkung in der Suprastruktur durch eine moderne hydraulische Umschlagmaschine. Die neue Materialumschlagmaschine des Typs Liebherr LH 150 M wird vorwiegend im Althafen eingesetzt und kann bei einer Ausladung von 28,5 m 8 t an den Haken nehmen. »Sie sorgt dafür, dass der Braker Hafen auch zukünftig den wachsenden Marktanforderungen an einen leistungsstarken und flexiblen Umschlag erfolgreich gewachsen ist«, betont Banik.

Laufende Projekte machen Fortschritte

Gut vorangeschritten sind die Arbeiten an den zwei Bauprojekten »Großschiffsliegeplatz an der Südpier« und »Bahnübergang Berliner Straße«. Der zweite Großschiffsliegeplatz wurde fertiggestellt. Damit erhält der Hafen eine Anlegemöglichkeit für ein weiteres Schiff mit einer Länge von 270 m und einem Tiefgang von bis zu 11,90 m. Durch den Bau des neuen Bahnübergangs an der Berliner Straße wird zudem die Hinterlandanbindung erheblich verbessert.

Der Gütertransport per Bahn hat eine hohe Bedeutung für den Braker Seehafen. Rund 50 % der Güter verlassen oder erreichen den Hafen auf diesem Weg. Die Brücke soll den alten Bahnübergang ersetzen und für mehr Sicherheit an dem Teilabschnitt der Berliner Straße sorgen. Niedersachsen Ports, die Deutsche Bahn und die Stadt Brake setzen das Projekt derzeit gemeinsam um.

Außerdem steht bei Niedersachsen Ports Brake 2018 die Planung der Wiederherstellung des Liegeplatzes für den Schwefelumschlag an. Notwendig geworden war diese durch die Havarie des Frachters »Mount Hope« am 11. November 2017. Die Poller- und Fendereinrichtungen der Anlegestelle waren dabei vollständig zerstört worden, wodurch auf einer Länge von rund 80 m eine Lücke in die Anlegestelle gerissen worden war. 5 Mio. € beträgt der Gesamtschaden. Bezahlen soll dies die Versicherung der Reederei. »Die Anlage muss so schnell wie möglich wieder instand gesetzt werden, damit der Umschlag reibungslos ablaufen kann«, so Banik.

Große Bedeutung für Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Von Bedeutung für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes ist auch das Tsthema Digitalisierung. 2018 beginnt NPorts zunächst in Pilotprojekten an den Standorten Brake und Wilhelmshaven »WLAN bis an die Hafenkante« für alle Kunden einzurichten. In Brake werden aktuell gerade die Bedingungen im Hafen für die Umsetzung erfasst und analysiert. Mittelfristig sollen alle NPorts-Häfen mit WLAN ausgestattet werden.

Weiterhin wurde in Brake ein Förderantrag für den Aufbau einer digitalen Leitwarte für das Management von Energieflüssen (Energie-Dashboard) gestellt. Für Frühjahr 2018 ist außerdem die Veröffentlichung der unternehmensweiten Binnenschiffs-App »Port Spot« geplant. Damit soll die Anmeldung für Binnenschiffe im Hafen künftig auf mobilem Wege laufen. »Der Hintergrundgedanke bei all diesen Projekten ist, Abläufe im Hafen zu optimieren, Ressourcen intelligent einzusetzen und dadurch die Umwelt zu entlasten«, sagt Banik.

Die Pläne zur Digitalisierung des Braker Hafens entstehen laut NPorts auch mit Blick auf die Nachhaltigkeitsinitiative hafen+. Nachdem die Häfen Emden und Wilhelmshaven bereits ein PERS-Zertifikat für ihr nachhaltiges Umweltmanagement erhalten hätten, seien jetzt Brake und Cuxhaven ausgezeichnet worden. Für Brake ist hierbei vor allem das Kooperationsprojekt »LED und LEP in den Häfen« zu nennen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren testet die Niederlassung innovative Leuchtmittel auf ihre Langlebigkeit, ihren Energieverbrauch und die Lichtwirkung.

Auch die Auszubildenden der Niederlassung haben sich im Zuge der IHK-Fortbildung »Energie-Scouts« intensiv mit dem Thema Beleuchtung auseinandergesetzt. Für ihr Projekt »Neues Raumgefühl für die Ausbildungswerkstatt durch bessere und effizientere Ausleuchtung« wurden Thees Wilken und Ummo Marzfeld von der IHK Oldenburg mit dem zweiten Platz geehrt.