ICS, IMO, Poulsson
ICS Chairman Esben Poulsson
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Vor dem Beginn der Gespräche der International Maritime Organization (IMO) April, fordert der internationale Reederverband ICS die Regierungen zur Kompromissbereitschaft auf. Nur so könne die IMO zu einer Klimastrategie für die Schifffahrt finden.

»Die Regierungen auf allen Seite[ds_preview]n müssen weit mehr Bereitschaft zeigen, von ihren bisherigen Positionen abzurücken, oder sie riskieren dass es es zu keiner bedeutsamen Einigung kommt. Das würde die Autorität der IMO untergraben und die künftige Nachhaltigkeit der Schifffahrt gefährden«, erklärt ICS-Chairman Esben Poulsson.

Die Einigung auf ein Ziel für die Jahrhundertmitte zur CO2-Reduktion der Branche unabhängig vom Wachstum des Handels sei vor allem wichtig, um unilateralen Aktionen vorzubeugen. Zudem könne es ein wichtiges Signal sein, um die Entwicklung CO2-freier Kraftstoffe zu stimulieren.

»Alternativvorschläge von China und Japan berücksichtigen«

»Auch wenn die ICS nicht völlig damit übereinstimmt, verdienen die Alternativvorschläge von China und Japan ernsthafte Berücksichtigung und könnten die Basis für einen möglichen Kompromiss sein«, so Poulsson. China unternehme offenbar echte Anstrengungen, um von seiner vorherigen Opposition gegen CO2-Reduktionsziele für die Branche abzurücken. »Wenn die EU-Staaten ein globales Abkommen wollen, sollten sie das anerkennen und ihrerseits ihre Positionen anpassen.«

Die ICS geht davon aus, dass ein Ziel zur Reduzierung der Emissionen aus der Schifffahrt von 50 % anstatt 70 oder 100 % immer noch eine erhebliche Verbesserung der Effizienz von Schiffen verlangen würde. Angesichts der Annahme einer weiteren Zunahme des Seehandels, sei das nur durch die Nutzung CO2-freier Kraftstoffe möglich. Ein Ziel für 2050, wie es Japan vorschlage, sei dann immer noch ausreichend, um die Entwicklung neuer technologien zu befördern, um letztlich eine 100-%-Reduktion zu ermöglichen.

Die ICS schlägt als Ziele vor:

  • die jährlichen CO2-Emissionen der Schifffahrt unter dem Niveau von 2008 zu halten
  • die Emissionen pro Tonnen-km durchschnittlich um mindestens 50 % bis 2050 zu senken
  • die jährlichen CO2-Emissionen der Schifffahrt bis 2050 um einen vereinbarten Wert im Vergleich zu 2008 zu senken als Schritt auf dem Weg zur immer weiteren CO2-Reduktion