Print Friendly, PDF & Email

Auch an Ostern treffen sich Seeleute aus den verschiedensten Regionen der Welt im Hamburger Seemannsheim am Krayenkamp. Die Feierlichkeiten beginnen schon heute.

Seeleute aus fast einem Dutzend Herren Länder sind in diesem Jahr Gäste vis-à-vis vom Hamburger Michel. Sie treffen si[ds_preview]ch am Morgen des Ostersonntags zum Gottesdienst in der Kapelle. Viele stammen von den Philippinen, doch auch Schweizer feiern Ostern im Krayenkamp. An der Spitze der Herkunftsländer der Seeleute stehen zwar die Philippinen, gefolgt von Russland, der Ukraine, Polen, Indien, Ghana. »Im Seemannsheim ist traditionell eine afrikanische Community zu Gast. Da passt es, dass dieses Jahr Südafrika Partnerland des Hamburger Hafengeburtstags ist. Auch wir werden dieses Jahr mitfeiern und zu einem Tag der offenen Tür einladen«, sagt Geschäftsführerin Susanne Hergoss.

Seemannsheim Hamburg Krayenkamp
Foto: Seemannsmission

Im Krayenkamp beginnen die weltlichen Festlichkeiten streng genommen schon Gründonnerstag. Denn der Donnerstag ist der Sonntag der Seeleute – jede Woche. Mit diesem „Seemannssonntag“ knüpfe man an einen Brauch auf Kauffahrtschiffen an, heißt es seitens des Seemannsheim. Der Legende nach erklärte 1727 der Hamburger Senat den Thorsdag der Wikinger zum »Sonntag«. Früher liefen die Schiffe kurz vor dem Wochenende aus, da dann Stauer und Hafenarbeiter frei machten. Daher sollten die Männer an Bord einen Ausgleich für die auf See verbrachten Sonntage bekommen. Seither ist jeder Donnerstag »Seemannssonntag«.

Am Krayenkamp erzählen manche Seeleute von Osterbräuchen ihrer Heimat: »Auf den Philippinen halten die Eltern ihre kleinen Kinder am Kopf hoch oder ziehen sie an den Ohren. Der Grund: Sie hoffen, dass sie so besser wachsen. Aber auch auf den Philippinen gehören Hasen und bunt bemalte Eier zum Osterfest. In Ghana ist etwa die Hälfte der Bevölkerung christlich. Hier ist die Religion auch im Alltag präsent: Taxis fahren mit religiösen Symbolen, Supermärkte heißen „God is great-supermarket“, Kosmetikstudios „Psalm 23 Beauty Salon“. Ostern in Ghana ist daher durch eine Vielzahl von Gottesdiensten geprägt – und durch echte Palmwedel. In der Schweiz werden beim „Eiertütschen“ an Ostern die Eier als Wettbewerb gegeneinander geschlagen«, teilte die Einrichtung weiter mit.