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DNV GL, Branchenführer unter den Klassifikationsgesellschaften, vermeldet für das vergangene Jahr einen Umsatzrückgang von 6,5%. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisation (EBITA) betrug knapp 100 Mio. € (947 Mio. NOK).

CEO Remi Eriksen sieht das Unternehmen dennoch besten[ds_preview]s für die Zukunft gerüstet.»Wir sind gut positioniert, um nach einem Jahr schwieriger Marktbedingungen wieder zu wachsen«, kommentierte er die vorläufigen Zahlen. Der Geschäftsbericht soll erst Ende April vorgelegt werden.

DNV GL, Remi Eriksen
CEO Remi Eriksen (Foto: DNV GL)

Die Marktbedingungen hätten sich in den Schlüsselsektoren deutlich verbessert. Dazu kämen erheblich Anstrengungen beim DNG GL, die Kosten zu reduzieren und vom Aufschwung der Weltwirtschaft profitieren zu können. In den vergangenen Jahren seien die Ausgaben um mehr als 421,5 Mio. € (4 Mrd. NOK) reduziert worden. So sank die Zahl der Mitarbeiter auf zuletzt 13.170. Vor fünf Jahren, bei der Fusion von DNV und GL, waren es noch insgesamt 16.000 Beschäftigte.

DNV GL habe aufgrund des Einbruchs im Schifffahrts- sowie im Öl- und Gassektor einige schwierige Jahre hinter sich, dies habe sich auch 2017 fortgesetzt. Nach dem ersten Halbjahr 2017 hatte das Konzernergebnis bei –2,8 Mio. € (–26 Mio. NOK) gelegen. In den ersten sechs Monaten 2016 war noch ein Gewinn von knapp 40 Mio. € (371,5 Mio. NOK) verbucht worden. Der Umsatz war um rund 1 Mrd. NOK auf knapp 10 Mrd. NOK gesunken.

In diesen beiden Geschäftsbereichen seien die Umsätze zurückgegangen, während in den Segmenten Versicherung, Energie und Digital Solutions ein Wachstum verzeichnet werden konnte. Die digitale Transformation des Unternehmens bleibe eines der wichtigsten strategischen Ziele, bekräftigte Eriksen. Das Unternehmen werde auch künftig 5% seines Jahresumsatzes in Forschung, Entwicklung und Innovation investieren.

DNV GL ist die weltweit größte Klassifikationsgesellschaft mit einem globalen Marktanteil von rund 20% (–1%) an der fahrenden Flotte, bei Containerschiffen liegt der Wert sogar bei 45%. Der Bereich DNG GL Maritime mit Sitz in Hamburg sorgt für rund 40% des Gruppenumsatzes.

Seit Ende vergangenen Jahres ist die Stiftung Det Norske Veritas alleinige Eigentümerin der DNV GL Group, nachdem zuvor die Familie Herz ihre Anteile von 36,5% nach Norwegen verkauft hatte. DNV GL war 2013 aus der Fusion des norwegischen DNV mit dem Germanischen Lloyd entstanden.

Nach diesem »großen« Investment hatte Eriksen in den kommenden zwei bis drei Jahren große Akquisitionen ausgeschlossen. Gleichwohl erwartet der DNV GL-Chef im Klassifikationsbereich eine verstärkte Konsolidierung. Kleinere Übernahmen zur Stärkung der Geschäftsfelder wie »Digital Solution« hält er durchaus für möglich.

Im ersten Halbjahr 2018 werde insbesondere im maritimen Sektor aufgrund der geringen Neubautätigkeit mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld gerechnet, Da sich aber alle wichtigen Indikatoren der Weltwirtschaft gleichzeitig verbessern würden, könnte sich der negative Trend umkehren. »Es gibt gute Chancen, dass wir gegen Ende des Jahres wieder Wachstum sehen.«