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Die Versicherungsbörse Lloyd’s of London hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem Milliardenverlust abgeschlossen. Der Fehlbetrag vor Steuern beläuft sich auf 2 Mrd. GBP oder umgerechnet 2,28 Mrd. €, nach einem Gewinn von 2,1 Mrd. GBP im Vorjahr.

Grund für das schlechte Abschneiden s[ds_preview]eien stark gestiegene Schadenbelastungen aufgrund von Naturkatastrophen sowie ein unzureichendes Prämienniveau gewesen. »Für den Markt ist es ein außerordentlich schwieriges Jahr gewesen«, erklärte die Vorstandsvorsitzende von Lloyd’s, Inga Beale.

Zwar hätten die Prämieneinnahmen um mehr als 10% auf 33,6 Mrd. GBP gesteigert werden können, doch die Zunahme bei den Schäden war noch drastischer. Der versicherungstechnische Verlust summierte sich auf 3,4 Mrd. GBP, was einer kombinierten Schadenkostenquote (Schäden und Verwaltungskosten zu Prämieneinnahmen) von 114% entsprach.

Nur durch verbesserte Kapitalerträge habe der Verlust noch deutlich vermindert werden können, heißt es. Auch die See- und Transportversicherung (»Marine«) – drittgrößte Sparte bei Lloyd’s nach Rückversicherung und Sachversicherung – steuerte rote Zahlen bei: Der Verlust in dem Segment belief sich auf 469 Mio. GBP (534,6 Mio. €). Das entspricht einer kombinierten Schadenkostenquote von 122,4%.

Anders ausgedrückt: Schäden und Kosten übertrafen die Prämieneinnahmen in der Transportversicherung von zusammen 2,5 Mrd. GBP um 22,4%. Trotz eines Rückgangs seien die Risikokapazitäten in der Seeversicherung noch zu hoch gewesen, der Wettbewerb um Geschäft unter den Versicherern entsprechend scharf, hieß es.

Einziges profitables Segment bei Lloyd’s of London war im vergangenen Jahr die Energie-Versicherung mit Deckungen hauptsächlich für die Öl- und Gasindustrie. (mph)