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Für die Seekaskoversicherer in den nordischen Staaten verlief das vergangene Jahr erneut verhältnismäßig günstig. Laut der Nordic Association of Marine Insurers (Cefor) mit Sitz in Oslo war es das zweite Jahr in Folge ohne Großschäden in Höhe von über 30 Mio. $.

Bis 2015 hatte es[ds_preview] zehn Jahre in Folge stets derartig teure Schäden gegeben, die die Gesamtbilanz entsprechend trübten. Die nordischen Gesellschaften versichern zusammen rund ein Viertel der knapp 58.000 Schiffe umfassenden Weltflotte (über 1.000 BRZ), insofern kommt den verzeichneten Schadenstrends eine hohe Aussagekraft für die gesamte Schifffahrt zu.

Trotz der »freundlichen Entwicklung« in den vergangenen zwei Jahren gebe es aber keinen Grund zur Entwarnung, erklärte Cefor-Geschäftsführerin Helle Hammer. Die Versicherer müssten sich darauf einstellen, dass es auch in Zukunft zu Riesenschäden von über 30 Mio. $ komme.

Eine Verschlechterung gab es im vergangenen Jahr bereits im darunter liegenden Segment der Einzelschäden zwischen 10 und 30 Mio. $ – mit erkennbaren Auswirkungen auf die Gesamtschadensbilanz. So nahm das Volumen der Seekaskoschäden, an denen nordische Versicherer im vergangenen Jahr als Führungs- oder Folgeversicherer beteiligt waren, um knapp 14% auf 794 Mio. $ zu.

Darin sind bereits Reserven für die noch ausstehende Schadensentwicklung enthalten. Da das Portefeuille mit rund 15.700 versicherten Schiffen (»ocean hull«) relativ stabil blieb, zogen die durchschnittlichen Schadenskosten pro versichertem Seeschiff in etwa genauso stark an.

Hingegen blieben die vereinnahmten Seekaskoprämien der Cefor-Mitglieder im vergangenen Jahr in etwa unverändert bei 571,4 Mio. $. Schadensquoten bzw. das finanzielle Ergebnis für den nordischen Kaskomarkt gibt die Cefor allerdings nicht bekannt. Es lässt sich aus den Zahlen auch nicht ableiten.

So gelten die Prämieneinnahmen nur für die Risikoanteile, die von den nordischen Versicherern gezeichnet wurden. Die Gesamtschäden umfassen hingegen auch die Belastungen, die von ausländischen Co-Versicherern der nordischen Gesellschaften zu tragen sind. Die Schadensanteile der Cefor-Mitglieder werden nicht aufgeschlüsselt.

Aus der Cefor-Statistik für 2017 geht zudem hervor, dass die versicherten Schiffswerte erneut gesunken sind, um durchschnittlich 5,2%. Dieser Trend hält bereits seit 2009 an und spiegelt den Verfall von Marktwerten und die Alterung der Flotten wider. Das Durchschnittsalter der im nordischen Markt versicherten Schiffe stieg seit 2012 von 11,8 auf 13,2 Jahre. (mph)