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DFDS erwirbt 98,8% der Anteile an U. N. Ro-Ro, dem führenden Betreiber von Frachtschifffsrouten im Mittelmeer. Wert der Transaktion: rund 950 Mio. €.

Damit erweitert die dänische Fährreederei ihr Netzwerk ins Mittelmeer. U.N. Ro Ro betreibt Strecken zwischen der Türkei und Italie[ds_preview]n sowie Frankreich. Die Reederei sei in einem stark wachsenden Frachtmarkt hoch profitabel und der führende Betreiber mit einem Marktanteil, der doppelt so hoch ist wie der des folgenden Wettbewerbers in der Türkei. Verkäufer sind die türkischen Private-Equity-Gesellschaften Actera Group und Esas Holdings.

»Mit der Übernahme von UN Ro-Ro expandieren wir in einen der attraktivsten Frachtmärkte Europas«, sagt Niels Smedegaard, CEO von DFDS. Durch den Ausbau des Netzwerks und eine erhöhte Flottenkapazität würden erhebliche Synergien erwartet.

U.N. RoRo, Ulusoy
Foto: FSG

Bereits im Jahr 2018 soll sich die Übernahme im Ertrag auszahlen, heißt es. Die Transaktion steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettberwerbsbehörden in der Türkei, in Deutschland, Österreich und in Italien. Teil der Transaktion ist auch das Triester Terminal. Das Closing soll voraussichtlich im Juni 2018 erfolgen.

U.N. Ro Ro betreibt fünf Routen im Mittelmeer zwischen der Türkei und der EU: vier Verbindungen nach Italien und eine nach Frankreich. Auf den Strecken wurden 2017 202.000 Frachteinheiten befördert, was einem Anteil von 34% am Gesamtmarkt einschließlich des Landverkehrs entspricht.

Bis Ende 2017 setzte U.N. Ro-Ro 12 Frachtfähren mit einem Durchschnittsalter von 11 Jahren ein. Alle Frachtschiffe werden von der Flensburger Werft gebaut, wo auch einige der modernsten und effizientesten Ro-Ro-Schiffe von DFDS gebaut werden.
Darüber hinaus betreibt U. Ro Ro zwei Hafenterminals und bietet auch intermodale Lösungen an. Für 2018 wird ein Umsatz von 240 Mio. € und ein EBITDA von 97 Mio. € erwartet. Das Unternehmen hat 500 Mitarbeiter.

Erst Anfang vergangenen Jahres war der türkische Wettbewerber Ulusoy mit fünf Schiffen übernommen worden. Der Kaufpreis lag bei 215 Mio. €. Und noch kürzlich war ein Börsengang angepeilt worden: Demnach sollten Aktien im Wert von 57,7% der Anteile an dem Unternehmen an Investoren verkauft werden.