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Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Hamburg feiern ihr 150-jähriges Jubiläum. Zu den Feierlichkeiten gehört auch ein maritimer Tag der offenen Tür.

Am 21. April werden 10 bis 17 Uhr die Türen in der Bernhard-Nocht-Straße [ds_preview]76 bis 78 für die Öffentlichkeit offen sein. Einbezogen werden in die Aktion auch die Schiffe der Behördenflotte, so können an der Landungsbrücke 10 das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff »Wega« des BSH sowie ein Boot der Wasserschutzpolizei Hamburg besichtigt werden. BSH und DWD bilden die Nachfolgeorganisationen der Norddeutschen Seewarte, die vor 150 Jahre gegründet wurde. Das Jahr 1868 markiert den Start der maritimen Dienste in Deutschland. Das vorrangige Ziel der Seewarte war, durch meteorologische und ozeanographische Beobachtungen von den Schiffen und mit Segelanweisungen auf Basis der Beobachtungen die Seewege sicherer zu machen und die Segelzeiten zu verkürzen. Übrigens: Die Seewarte war 1868 durch Wilhelm von Freeden über privat Finanzierung gegründet worden. Ab 1870 war er verantwortlicher Redakteur der HANSA und ab 1877 ihr Mitherausgeber.

Labor und Simulatoren

Das BSH ermöglicht einen Einblick in seine Aufgaben auf See und an Land. Zu besichtigen sind Laborcontainer, Sedimentgreifer und andere Probeentnahmegeräte, die auf den Schiffen während der Forschungs- und Monitoringfahrten genutzt werden. Ein Messgerät für Schiffsemissionen im Echtbetrieb gibt Einblicke in die Monitoringaufgaben des BSH. Erstmalig öffnet die Behörde auch ihre Labore für die Kalibrierung von meereskundlichen Geräten und zeigt eine Messketten zur Erhebung von Daten im Meer. Besucher können dem Sturmflutwarndienst über die Schulter blicken und die Driftmodelle des BSH kennenlernen. An Schiffssimulatoren können Interessierte die Fahrt auf einem Schiff und Interaktion mit anderen Schiffen selbst erleben, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Vorgestellt werden Aufgaben zum Beispiel im Rahmen der Seevermessung, der Wracksuche und der Herstellung von Papier- und elektronischen Seekarten oder Aufgaben im Rahmen der Offshore-Windenergie mit der Möglichkeit zum virtuellen Besuch einer Konverterstation. Kinder können unter anderem ein »Kapitänspatent« machen, Schadstoffe angeln, Flaschenposten basteln und als Würfelspiel die große Sommeraufnahme der Nordsee – eine jährlich stattfindende, sechs Wochen dauernde Forschungsfahrt zur Bewertung des Zustands der Nordsee – nachvollziehen.

Vortragsreihe

Ab 10.15 Uhr begleitet eine Vortragsreihe im Gauss-Saal des BSH den Tag. Die Themen reichen unter anderem von Navigation und Kommunikation im Wandel der Zeit über Meeresumweltüberwachung und Offshore-Windenergie bis zu Flugwetterberatung, Extremwetter auf See und Bordwetterwarten.

Wetter veranschaulicht

Der DWD zeigt beim Tag der offenen Tür, wie Wettervorhersagen entstehen und präsentiert die modernen Vorhersagesysteme sowie das Warnmanagement. Klimaexperten geben Informationen über Klimaverhältnisse in der Region und weltweit sowie zum Thema Klimawandel. Historische meteorologische Journale von Segelschiffen und fernen Ländern laden zu einer Zeitreise ein. DWD-Techniker präsentieren aktuelle meteorologische Mess-Systeme sowohl am Boden als auch auf See. Auf der Außenfläche zeigt die Mobile Messeinheit des DWD, wie z. B. auf Messfahrten Daten in Städten ermittelt werden. An diesem Stand werden auch Wetterballone gestartet. Heute gibt es digitale Kommunikationsnetze, Informationen werden innerhalb kürzester Zeit weltweit übertragen. Einer dieser Übertragungswege bildet der Wetterfunksender des DWD in Pinneberg, der ebenfalls mit einem Stand präsent ist. Und wie die Datenübertragung früher funktionierte, können die Gäste in der »Fernschreibzentrale« hören und sehen.