P&I-Riese Gard fährt hohen Gewinn ein

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Der weltgrößte P&I Club Gard hat trotz steigender Schadensquoten im vergangenen Jahr wieder eines der besten Ergebnisse in seiner Geschichte erzielt. Der Gewinn nach Steuern lag bei 193 Mio. $ nach 215 Mio. $ im Vorjahr.

Trotz eines Rückgangs von 11% dürften die Mitglieder d[ds_preview]es norwegischen Clubs, der neben Schiffshaftpflicht auch Seekaskorisiken versichert, hoch zufrieden sein. Denn die Schadensentwicklung soll im vergangenen Jahr etwas zugenommen haben, zudem standen die Prämieneinnahmen der Versicherer angesichts hoher Kapazitäten und scharfer Konkurrenz unter Druck.

Zum elften Mal in Folge werden die Mitglieder durch Erstattung von Prämien an dem Jahresüberschuss beteiligt. Wie Gard mitteilt, soll – wie bereits im Vorjahr – die komplette Nachschussprämie (deferred call) in Höhe von 20% der Gesamtprämie gestrichen werden. Die finanzielle Entlastung der Mitglieder beläuft sich Gard zufolge auf 79 Mio. $ (Vorjahr: 90 Mio. $).

Die freien Reserven der Norweger steigen trotz Gewinnausschüttung deutlich auf knapp 1,25 Mrd. $ an. Chief Executive Officer Rolf Thore Rappestad betrachtet das gute Ergebnis als Bestätigung der Strategie, sich voll auf das Seeversicherungsgeschäft zu konzentrieren. Dank der Spezialisierung sei Gard am erfolgreichsten innerhalb der Branche, wenn es darum gehe, Risiken zu beurteilen sowie zu bepreisen und Schäden zu bearbeiten.

Zwar verschlechterte sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Schäden und Betriebskosten im Verhältnis zu Prämieneinnahmen) quer über alle Geschäftssegmente gegenüber dem Vorjahr von 83% auf 91%, was einem technischen Überschuss von 59 Mio. $ entspricht. Dabei sanken die Prämieneinnahmen als Bemessungsbasis angesichts gesunkener Prämienraten und Versicherungswerte um 6% auf 775 Mio. $. Doch dafür nahmen die Kapitalerträge stark zu – auf 144 Mio. $, dies entspricht einer Rendite von 6,3% auf das Investment-Portefeuille. (mph)