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Sechs maritime Unternehmen aus Taiwan gründen mit dem Segen der Regierung in Taipeh eine neue Allianz in der Containerschifffahrt. Die Gruppe will vor allem vom erwarteten Wachstum im Intra-Asien-Geschäft profitieren.

Geführt wird die Gruppe von der Linienreederei Yang Ming mit d[ds_preview]em Staat als größten Anteilseigner (45%). Taiwan International Ports Corp (TIPC) und Chunghwa Post sind in staatlichem Besitz. Tungya Transport und Terminal, Taiwan Navigation und TS Lines sind privat geführt. Gemeinsam haben die sechs Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet, die die Gründung einer neuen Holdinggesellschaft in Singapur vorsieht.

ASEAN KarteDie Regierung Taiwans kündigte ihre Unterstützung an. Das Gebiet der 10 ASEAN-Staaten mit mehr als 600 Millionen Einwohnern und einem durchschnittlichen BIP-Anstieg von jährlich 5% gilt als Wachstumsregion und ist inzwischen die für Taiwan zweitwichtigste Handelsregion. »Die Regierung ist daher bereit, den Unternehmen bei der Suche nach Geschäftsmöglichkeiten in Südostasien zu helfen«, wird Verkehrsminister Hochen Tan in lokalen Medien zitiert.

Am neuen Joint Venture, das im Oktober mit einem Anfangskapital von 40 Mio. $ an den Start gehen soll, werden Yang Ming und TIPC jeweils 33% der Anteile halten, der Rest geht an die verbleibenden vier Partner. Die Gesellschafter sollen sich auf ihre jeweiligen Kernkompetenzen wie Schifffahrt, Häfen oder Logistik konzentrieren, dabei jedoch von Synergien und dem Informationsaustausch untereinander profitieren. Auch gemeinsame Investitionen in Terminals, Lager- und Logistikdienste könnten folgen.

Yang Ming transportiert nach Angaben ihres CEO Bronson Hsieh etwa 2 Mio. TEU im Intra-Asien-Verkehr. Die aktuelle Nr. 9 in der globalen Container-Linienfahrt (99 Schiffe, 646.000 TEU Kapazität, 2,9% Marktanteil) ist Teil des Konsortiums »THE Alliance« mit Hapag-Lloyd und dem japanischen Bündnis »ONE«.

Man weiter daran arbeiten, neue Märkte zu erschließen und die Flotte zu optimieren. Nach einer Restrukturierung einschließlich einer Milliardenhilfe des Staates war Yang Ming 2017 wieder in die Gewinnzone gefahren. Als Ziel hatte Hsieh ein Wachstum von 15% im innerasiatischen Fahrtgebiet ausgegeben.