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Am Trockenfrachtmarkt machen die Capesize-Bulker weiter Boden gut, während die übrigen Bulker ratentechnisch nicht vom Fleck kommen.

Mit zwei Feiertagen in vielen wichtigen Ländern war diese Woche nicht gerade für stürmische Aktivität und eine Frachten-Rally prädestiniert. Mit St[ds_preview]eigerungen im zweistelligen Prozentbereich am Spotmarkt haben die Capesize-Bulker die meisten Erwartungen wohl übertroffen.

Im Zeitcharter-Trip-Geschäft ging es für die Großbulker diese Woche um 13% nach oben – damit verdienen die »Capes« bei Neubeschäftigung im Durchschnitt jetzt fast 20.700 $/Tag. »Der Markt ist aufgewacht, die Raten ziehen in alle Regionen an«, kommentierte ein deutscher Befrachtungsmakler das Marktgeschehen. Den größten Sprung machten die Raten im Pazifik, wo sich Rundreisen im Wochenverlauf von rund 17.300 auf 20.800 $/Tag verteuerten. Auf der Eisenerzroute C5 (Westaustralien/China) wurden in der Spitze 8,55 $/t geschlossen, die Index-Rate der Baltic Exchange für die Route kletterte von 7,63 auf 8,41 $/t. Auch das Interesse der Befrachter an Perioden soll wieder zugenommen haben, wobei für neuere Schiffe im Capesize-Bereich teils über 20.000 $/Tag gezahlt worden seien, wie es hieß.

In den unteren Größenklassen bleibt die Dynamik dagegen gedämpft. Im Panamax-Segment gab die durchschnittliche Zeitcharterrate um 1,4% auf gut 10.000 $/Tag nach. Für Supramaxe und Handysize-Bulker ging es marginal runter auf 11.462 und 8.527 $/Tag.
Auffällig dabei waren gegensätzliche Trends in Atlantik und Pazifik. Im Atlantik gaben die Raten für Panamaxe und Supramaxe nach. Dafür gab es deutliche Steigerungen in Südostasien (Panamaxe) und und China (Supramaxe). Die Handysizer konnten sich zumindest im US Golf gut behaupten und die Raten für Trips von dort nach Europa um gut 200 auf 9.400 $/Tag hochschrauben.

Iran: Tankermarkt noch nicht betroffen

Am Tanker-Spotmarkt gab es erneut wenig Bewegung, obwohl die geopolitischen Spannungen und die Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran für erhebliche Unruhe am Markt sorgten. Die Grundtendenz bei den Raten war seitwärts, wobei Makler aber leichte Verbesserungen für VLCC im Mittelost-Golf verzeichneten. Die durchschnittlichen Tageserträge bei Reisechartern Richtung Fernost sind zwar nach wie vor völlig unzureichend, stiegen aber laut Clarksons gegenüber der Vorwoche um 700 auf 4.000 $/Tag. Im Suezmax-Segment konnten die Charterer sowohl in Westafrika als auch im Mittelmeer etwas niedrigere Raten durchsetzen, während es für Aframaxe zumindest im Mittelmeer und in Nordeuropa leicht aufwärts ging.

Sollten die Iran-Sanktionen wie von US-Präsident Donald Trump geplant verschärft werden, dürften sich die Verkehre teils, aber nicht wesentlich verlagern, hieß es aus Maklerkreisen. So wird damit gerechnet, dass die asiatischen Importeure weiter wie bislang Rohöl aus dem Iran einführen, während Europa seine Beschaffungen in den Irak verlagern könnte.

Containerschiffe: Markt legt weiter zu

Der  Zeitchartermarkt für Containerschiffe zieht unterdessen weiter an, zumindest in den Hauptsegmenten zwischen 5.000 und 2.500 TEU. Dank verbesserten Charterabschlüssen in diesen Segmenten kletterte der Howe Robinson Containership Index zur Wochenmitte um 2,4%. Neue Benchmarks wurden u.a. im Panamax-Bereich aufgestellt, wo große Einheiten mit 5.000 TEU Behälterkapazität jetzt zu über 13.000 $/Tag bei Anlieferung im Atlantik oder dem Mittelmeer gehandelt werden. Im 2.500-TEU-Segment (geared) sollen erste Standardschiffe 12.000 $/Tag erzielt haben, die Abschlüsse stünden bei den Charterern aber noch unter Vorbehalt (»on subs«), hieß es. (mph)