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Die Spot-Tagesraten der Capesize-Frachter sacken um mehrere Tausend Dollar ab, der Markt für untere Größenklassen bleibt stabil.

Am Dry-Bulk-Markt gab es diese Woche einen Rateneinbruch – allerdings nur für Großbulker der Capesize-Klasse. Der Baltic Dry Index gab bis gestern (Don[ds_preview]nerstag) auf 1.305 Punkte nach, nachdem er die vergangene Woche mit 1.472 Punkten abgeschlossen hatte.

Zur Wochenmitte beschleunigte sich der Abwärtstrend für die »Capes«, deren Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft per gestern bis auf rund 16.500 $/Tag sank. Das entspricht einem Rückgang von 20% seit Freitag letzter Woche. Dass dem Markt plötzlich so schnell die Luft ausging, kam für die meisten Marktteilnehmer überraschend, zumal darauf spekuliert wird, dass die chinesischen Stahlhersteller nach einem Abbau der Erzvorräte in den Häfen bald verstärkt Ware aus Übersee nachkaufen werden. Die Research-Abteilung des britischen Schiffsmaklers Simpson Spence Young (SSY) führt den Einbruch auf Störungen beim Ladungszustrom in mehreren wichtigen Regionen zurück. Als Beispiele nennen die Makleranalysten Lieferausfälle des neuen brasilianischen Bergwerks Minas-Rio sowie Streiks im kanadischen Erzbergbau und seit dieser Woche auch im Bauxit-Bergbau im westafrikanischen Guinea. Die Exporte aus Guinea sorgten nach Einschätzung von SSY dieses Jahr bislang für erhöhte Nachfrage nach Capesize-Bulkern. Zu Ihrem Nachteil zeichne sich obendrein ein Rückgang der Kohleverschiffungen ex Südafrika ab, weil es dort Engpässe im Binnenmarkt gebe.

Im Gegensatz dazu verlief die Woche für die übrigen Bulkertypen am Spotmarkt wieder eher unspektakulär. Die Durchschnittsraten bewegten sich für Panamaxe, Supramaxe und Handysize-Frachter etwa auf dem Niveau der Vorwoche. Für Panamaxe mangelte es zwar im Nordatlantik an Geschäft, doch dafür zog die Nachfrage in Asien und an der Ostküste Südamerikas an. Auch bei den Supramaxen spielte die Musik vorrangig in Fernost. Im Handysize-Segment konnten die Reeder leichte Zugewinne im US Golf, in Südostasien und in Nordostasien erzielen.

Auftrieb für Tanker

Eine leichte Belebung in den Suezmax- und Aframax-Segmenten sorgte diese Woche für etwas Auftrieb an den Tankermärkten. Die Tageserträge für Suezmaxe im Spotgeschäft auf den Routen von Westafrika nach Europa sowie dem Mittelmeer und Schwarzen Meer lagen gestern laut Clarksons mit 7.800 und 19.500 $/Tag leicht über dem Niveau von vergangenem Freitag. Allerdings zeigte der Trend schon wieder nach unten. Für Aframaxe ging es in Nord- und Ostsee sowie auf der Route vom Mittelost-Golf nach Südostasien deutlich auf 7.500 und 8.500 $/Tag hoch. Die rote Laterne tragen nach wie vor die VLCC vor sich her, deren Spoteinnahmen auf Reisen ex Mittelostgolf und ex Westafrika nach Fernost diese Woche abermals leicht nachgaben, auf 2.300 und auf 4.500 $/Tag, wie Clarksons berichtet.

Containerschiffs-Charter: Raten auf Kletterpartie

Am Containerschiffs-Chartermarkt setzten die Raten diese Woche vor allem im Panamax- sowie in den Sub-Panamax-Klassen ihre Kletterpartie fort. Das zeigt sich vor allem in den Bewertungen für kürzere Perioden. Die deutschen und internationalen Panel-Broker des New ConTex stuften die Charterraten für Baby-Panamaxe (4.250 TEU) auf Zwölfmonatsbasis gestern deutlich um 250 auf 12.307 $/Tag hoch. Auch für 2.700-TEU-Schiffe (gearless) und 2.500-TEU-Frachter (geared) ging es aufwärts – um je 133 auf 11.918 sowie 11.744 $/Tag, ebenfalls für zwölfmonatige Beschäftigung. (mph)