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Die Werften und Zulieferer in den Niederlanden mussten 2017 rückläufige Umsätze hinnehmen. Dennoch ist man nicht unzufrieden mit dem Gesamtjahr.

»Wir können stolz sein auf die vielen Aufträge, die unsere Branche im Jahr 2017 trotz der vielen Herausforderungen ergriffen hat«, sagt[ds_preview]e Bas Ort, Vorsitzender des niederländischen Schiffstechnik-Verband (NMT) bei der Vorlage der Bilanz.

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Foto: Damen

Trotz leichter Anzeichen einer Erholung ging der Umsatz von Werften und Zulieferern allerdings um rund 5 % von 7,3 auf 6,9 Mrd. $ zurück. Auch die Gesamtbelegschaft wurde reduziert, von knapp 29.000 auf 28.000 Vollzeitstellen.

Ort weiter: »Im vergangenen Jahr erhielten wir einen der wenigen Großaufträge des weltweiten Offshore-Marktes sowie Aufträge für den bisher leistungsstärksten Schneidsaugbagger, mehrere andere Bagger. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2017 mehrere Superyachten und Dutzende kleinerer Saugbagger für den Export vom Stapel gelassen und gleichzeitig mit dem Bau einer Flotte von Fischereischiffen begonnen. Die Zahl der Bestellungen für Binnenschiffe ist ebenfalls kräftig gestiegen.«

Leichte Erholung

Die leichte Erholung des Weltschiffbaumarktes bezeichnete er als »sehr begrüßenswert«. Jedoch, das Wachstum an neuen Aufträgen reichte bei weitem nicht aus, um für alle Werften Arbeit zu bringen. Eine Reihe von Werften, vor allem in Asien, seien in Schwierigkeiten geraten »während die europäischen Schiffbauunternehmen als einzige einen Anstieg der Auftragsbücher erlebten«.

»Der einzige Weg, die Krise zu überstehen ist ständige Innovation und die Konzentration auf einen fairen internationalen Wettbewerb«, betonte Ort. Aus diesem Grund habe der Verband seine Bemühungen fortgesetzt, erneut eine Subvention für Innovationen bei neuen Schiffen zu erhalten. »Wir sind weiterhin bestrebt, innerhalb und außerhalb Europas faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Inzwischen sehen immer mehr Unternehmen auch, dass die Niederlande in der Lage sind, zu einem der international führenden Atandort zu werden, wenn es darum geht, die Schifffahrt nachhaltiger zu gestalten«, so der Verbandsmanager. Ein starker »Green Deal« zwischen dem Sektor und der nationalen Regierung – wie in der niederländischen Koalitionsvereinbarung von 2017 angekündigt – solle helfen.

Der niederländische Schiffbau 2017 in Zahlen

  • Seeschiffe: Im Jahr 2017 wurden insgesamt 58 Seeschiffe ausgeliefert (gegenüber 42 im Jahr 2016), 56 neue Schiffe wurden bestellt (42 in 2016), mit einem Wert von 1.143 Mio. € (2016: 642 Mio. €). Der Exportanteil lag bei 57% (79% ).
  • Zulieferer: Der Umsatz der rund 800 maritimen Anbieter in den Niederlanden belief sich 2017 auf 3,4 Mrd. € und war damit leicht rückläufig (2016: 3,8 Mrd. €). Die Gesamtbeschäftigung der belief sich auf 16.413 Vollzeitstellen (2016: 16.838).
  • Schiffsreparatur: 381 Mio. € Umsatz, nach 442 Mio. € in 2016.
  • Binnenschifffahrt, Fischerei und kleine Seeschiffe: 155 Ablieferungen (116 im Jahr 2016). Das Orderbuch enthielt zum 31. Dezember 2017 198 Schiffe (126 im Jahr 2016).
  • Superyacht-Bau: Fünfundzwanzig Superyachten wurden 2017 (19 in 2016) mit einem Wert von 1,2 Milliarden € (2016: 1 Milliarde Euro) ausgeliefert. Das Orderbuch umfasste Ende Dezember 57 Superyachten (66 im Jahr 2016) mit einem Wert von knapp 4,5 Mrd. € (4,6 Mrd. € in 2016).