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Der Branchenprimus in der Containerlinienschifffahrt, Maersk Line, reagiert wie die Konkurrenz auf den Preis-Sprung und erhebt künftig einen Aufschlag auf die Frachtraten.

Ab dem 1. Juni – für US-Verkehre ab dem 1. Juli – wird die »Emergency Bunker Surcharge«, teilte die dänische[ds_preview] Reederei mit. Als Grund gibt der Carrier – wie kurz zuvor der ärgste Konkurrent und 2M-Partner MSC – den in den letzten Monaten stark gestiegenen Öl- und Bunker-Preis an. »Der Bunkerpreis ist mittlerweile um einiges höher als erwartet und hat in Europa mittlerweile ein Niveau von 440 $ pro Tonne erreicht. Das ist 20% über dem Niveau zum Jahreswechsel und wir können die Bunkerkosten nicht mehr mit den regulären Anpassungen auffangen«, heißt es in einer Mitteilung.

Auf Standard 20- und 40-Fuß-Container fallen etwa im Dry-Segment 60 und 120 $ bzw. 50 und 100 € an. Bei Reefer-Containern sind es 90 und 180 $ bzw. 75 und 150 €. Anders als die Konkurrenz macht Maersk jedoch auch relativ konkrete Angaben, wann mit einer Aufhebung oder weiteren Steigerung des Aufschlags zu rechnen sein könnte. »Sollte der Bunkerpreis für IFO380 in Rotterdam auf 530 $ zulegen, wächst der Aufschlag um den Faktor 2, sinkt er auf 370$, wird der Aufschlag aufgehoben«, heißt es weiter.

Wenige Tage zuvor hatte auch die zweitgrößte Containerlinienreederei der Welt, MSC, auf den stark gewachsenen Bunkerpreis reagiert. Die Kosten für Treibstoff seien allein in diesem Jahr um 30% gestiegen, seit Juni 2017 waren es sogar 70%, begründete MSC die Maßnahme. Dadurch sei das operative Geschäft für Containerlinien massiv beeinflusst.

Der Ölpreis war zuletzt kontinuierlich gestiegen, auch wegen politischen Risiken. So bereiten die Entwicklung in Venezuela nach der jüngsten, umstrittenen Präsidentenwahl und die Debatte um US-Sanktionen gegen den Iran Sorgen.