(von links) Peter Kiss, Vorstandsvorsitzender Metrans a.s., Thomas Lütje, Managing Director Sales HHLA, Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende HHLA, Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing, Krisztina Kovács, Leiterin der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Budapest, Vladimír Doboš, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Prag, Alexander Till, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Wien (Foto: HHM)
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Trotz der Sanktionen bleibt Russland ein wichtiger Markt für deutsche Häfen wie Hamburg, Lübeck und Kiel. Nach einer jüngsten Delegationsreise sollen weitere Kooperationsmöglichkeiten untersucht werden.

Vertreter der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI), der Hamb[ds_preview]urg Port Authority (HPA), von Hamburg Invest, dem Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft und Hafen Hamburg Marketing (HHM) waren nach Moskau und St. Petersburg gereist.

Marina Basso Michael, Leiterin Marktentwicklung Osteuropa bei HHM, und ihre Kollegin Natalia Kapkajewa, Leiterin der Hafen Hamburg Repräsentanz in St. Petersburg, sowie HHM-Vorstand Ingo Egloff zogen ein positives Fazit: »Der Zeitpunkt war sehr gut gewählt und brachte uns gleich zu Anfang mit dem Besuch der Logistikmesse „TransRussia“ in Moskau viele neue Kontakte und gute Gespräche mit russischen Unternehmen«, sagte Egloff.

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Foto: HHLA

Für Hamburg ist Russland der nach China wichtigste Handelspartner im Containerverkehr. Im Jahr 2017 wurden rund 405.000 TEU in Hamburg umgeschlagen, die per Schiff aus russischen Ostseehäfen kamen oder dorthin transportiert wurden. Auf dem von HHM organisierten Gemeinschaftsstand waren auch Brunsbüttel Ports, die HHLA, die Lübecker Hafengesellschaft, das Unternehmen Samskip und der Seehafen Kiel vertreten. Die russische Seite habe großes Interesse an einem Ausbau der bestehenden Zusammenarbeit gezeigt »und es ergaben sich Anknüpfungspunkte, die wir im Nachgang der Reise für die Aufnahme in neue Kooperationsprojekte prüfen werden«, ergänzte Kapkajewa.

China – Russland – Hamburg

Großes Interesse habe man etwa zu den Themen »Ansiedlung von Logistikunternehmen in Hamburg« sowie zu den Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen der One Belt One Road Aktivitäten Chinas beobachtet.

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Chinas »One Belt One Road«- und »Maritime Silk Road«-Initiativen (Quelle: MERICS)

»Die Bedeutung dieser Neuen Seidenstraße kann man kaum überschätzen. Die Wege des Welthandels, speziell zwischen Europa und China, werden neu vermessen und definiert. Hamburg muss dabei eine wichtige Rolle spielen. Die Impulse für die Neue Seidenstraße und das Gros der Investitionen in die nötige Infrastruktur kommen aus China. Doch Europa muss sich bei diesem Thema positionieren. Die Hafenwirtschaft und die Logistikbranche in Hamburg müssen ihre Infrastruktur überprüfen. Es wird dabei auch um Kurzstreckenverkehre durch die Ostsee nach Russland gehen, um Bahntransporte aus China auf der letzten Etappe unter Umständen per Schiff ans Ziel zu bringen. Hamburg hat bei diesem Thema viel beizutragen, das haben wir bei unseren Gesprächen in Moskau und St. Petersburg deutlich gemacht«, sagte Staatsrat Sevecke.

Gespräche wurden unter anderem geführt mit russischen Eisenbahnunternehmen, wie United Transport and Logistics Company (UTLC), »Transcontainer« und EUROSIB. In den Gesprächen wurde laut HHM deutlich, dass die russischen Eisenbahnunternehmen sich sehr intensiv am Ausbau der One Belt One Road Güterverkehre auf der Schiene engagieren und für die Güterverkehre zwischen China, Russland, Weißrussland und Kasachstan große Entwicklungspotenziale sehen. Dabei gehe der Blick auch nach Westeuropa, Hamburg könne seine Verteilerfunktion weiter ausbauen.