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Ein neues Netzwerk namens EcoShip60 versammelt Experten, um für kleinere Schiffe mit bis zu 60 m Länge alternative Antriebe zu entwickeln. Untersucht werden drei verschiedene Hybrid-Lösungen.

Insgesamt 17 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Norddeutschland haben sich[ds_preview] in dem Netzwerk zusammengeschlossen, darunter auch Mitglieder des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN). Die MCN-Mitglieder Armaturen Wolff Friedrich H. Wolff, Lübeck Yacht Trave Schiff, Otto Piening, S.M.I.L.E. Engineering, SDT – Schiffsdieseltechnik Kiel, Trik-Pumpen und Weihe sind EcoShip60-Netzwerkpartner im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen. Das Fraunhofer IFAM und das Maritime Zentrum der Hochschule Flensburg – beide ebenfalls Mitglieder im MCN – sind als Forschungspartner beteiligt.

»EcoShip60 hat zum Ziel, umweltfreundliche alternative Antriebssysteme für kleine bis mittlere Arbeits- und Patrouillenboote zu entwickeln«, erklärt Ralf Duckert, Geschäftsführer bei DSN Connecting Knowledge und EcoShip60-Netzwerkmanager. »Die alternativen Antriebssysteme sollen es den Nutzern ermöglichen, zu geringen Kosten bei hoher Leistung und Reichweite zu fahren.«

Das MCN ist assoziierter EcoShip60-Netzwerkpartner. »Bei der Entwicklung von EcoShip60 hat uns das Maritime Cluster Norddeutschland mit Rat und Tat zur Seite gestanden – von der Idee bis zum bewilligten Förderprojekt«, sagt Knut-Michael Buchalle, Geschäftsführer bei S.M.I.L.E. Engineering. Das Cluster unterstützte unter anderem bei der Suche nach geeigneten Projektpartnern und bei der Selektion des richtigen Förderprogramms.

Der technologische Fokus des EcoShip60-Netzwerks sei es, bestehende technische Lösungen in neue ganzheitliche Lösungen zu überführen, um so eine Optimierung des Gesamtsystems Schiff und eine deutliche Reduktion der Umweltbelastung (CO2 und Lärm) zu erreichen. Solche ganzheitlichen technischen Lösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen würden bis heute nicht existieren, heißt es.

Fokus liegt auf drei Antriebssystemen

Auf drei verschiedene Antriebssysteme konzentriert sich das EcoShip60-Netzwerk. Alle bestehen aus einem Elektromotor, einer Batterie sowie einer zusätzlichen Komponente als primärem Energieerzeuger: entweder einem Verbrennungsmotor nach dem Otto-Prinzip, einem Verbrennungsmotor nach dem Dieselprinzip oder einer Brennstoffzelle.

Die Besonderheit des Netzwerkansatzes sei die ganzheitliche Betrachtung aller technologischen Teilbereiche und ihrer Interdependenzen. Welche Konsequenzen hat beispielsweise die Wahl eines Antriebssystems auf das Rumpf- und Raumkonzept eines Schiffs? Eine ökonomische Bewertung und Strategieentwicklung soll die Umsetzung der technologischen Roadmap begleiten.

Finanzierung und Fahrplan

Der Aufbau von EcoShip60 wird unter anderem durch das »Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM« vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Im Herbst 2017 ist das Netzwerk an den Start gegangen. In diesem Jahr werden in einem ersten Schritt eine technologische Roadmap und Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus den folgenden technologischen Teilbereichen eines Antriebssystems entwickelt: Energieerzeuger, Getriebe, Elektromotor, Steuereinheit, Propeller, Stromsammler, Tank und Schiffsbetrieb.