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Anlässlich des morgigen Tag der Meere (World Ocean Day) der Vereinten Nationen fordert der Verband Deutscher Reeder (VDR) erneut verbindliche Standards für die Trennung und Entsorgung von Müll über die Handelsschifffahrt hinaus.

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied d[ds_preview]es VDR, sagte heute in einer Mitteilung, das Meer dürfe keine Müllkippe sein, vor allem nicht für langlebige Kunststoffe und Mikroplastik. Die Seeschifffahrt habe ihre Hausaufgaben zum Schutz der Meere allerdings gemacht. »Strenge und weltweit gültige Vorschriften verbieten mittlerweile ausnahmslos, dass Plastik und anderer umweltgefährdender Müll über Bord geworfen wird. Wer dagegen verstößt, wird mit hohen Bußgeldern bestraft. Dass der von unseren Seeleuten an Bord nach Vorschrift getrennte Müll in einigen Häfen wieder in eine Tonne gekippt wird, ist absurd und für die Schiffsbesatzung nicht nachvollziehbar«, so Nagel.

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Ralf Nagel (Foto: VDR)

Die internationale MARPOL-Konvention regelt unter anderem, dass Abfälle auf jedem Handels- und Kreuzfahrtschiff getrennt werden müssen. Plastikmüll darf ausschließlich in den Häfen entsorgt werden. »Jede Schiffsbesatzung führt ein Mülltagebuch über die angefallene Abfallmenge. Es kann jederzeit bei den staatlichen Kontrollen im Hafen überprüft und bei Verstößen mit Bußgeldern geahndet werden«, heißt es weiter.

Die Europäische Union überarbeitet derzeit die EU-Hafenauffangrichtlinie. Nach Inkrafttreten sollen alle EU-Mitgliedstaaten Vorgaben zur Mülltrennung- und Entsorgung in ihren Häfen aus dem Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL) der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) übernehmen.

Strenge Kontrollen an Land?

Nagel begrüßte die neuen Vorgaben zur Mülltrennung und fachgerechten Entsorgung an Land. Auch sei es sinnvoll, dass die Kosten für die Müllentsorgung in allen europäischen Häfen Teil der regulären Hafengebühren werden und keine Extrakosten für die Reedereien mehr entstehen. »Wir wünschen uns auch an Land eine strenge Kontrolle zur Mülltrennung und Entsorgung. Vor allem Plastikmüll, den Handelsschiffe ausschließlich an Land entsorgen, darf nicht über die Flüsse und Mülldeponien an der Küste ins Meer gelangen.«

Auch von Fischereiflotten, die nicht unter das strenge MARPOL-Regime fallen, gerate immer wieder Plastikmüll in Form von Nylonnetzen und Fanggeschirr ins Meer. Nagel abschließend: »Die Meeresumwelt zu schützen, ist zentrale Aufgabe für alle, die das Meer als Wasserstraße, für den Tourismus oder zur Gewinnung von Rohstoffen und für die Fischerei nutzen.«