CMA CGM, Saadé
Rodolphe Saadé, CEO und Chairman von CMA CGM (Foto: CMA CGM)
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Der niederländische Hub Rotterdam bekommt einen wichtigen Kunden im Wettbewerb der Häfen um LNG-Bunkerungen. CMA CGM will den niederländischen Standort nutzen, wie der CEO jetzt erneut bestätigte.

Rodolphe Saadé, CEO der französischen Containerlinienreederei hat jetzt bestätigt, [ds_preview]was in der Branche schon seit einiger Zeit erwartet wurde: Die Nr. 3 im Weltmarkt will ihre neuen 22.000-TEU-Schiffe in Rotterdam bebunkern, wenn sie mit LNG betrieben werden. »Der gesamte Plan wurde so strukturiert, dass der Treibstoff für die Schiffe in Rotterdam genommen wird«, sagte Saade gegenüber Platts. Er schloss allerdings explizit nicht aus, dass man zu einem späteren Zeitpunkt auch Singapur nutzen könnte. Der südostasiatische Stadtstaat – ebenfalls ein traditioneller Bunker-Hub – forciert seit einigen Monaten den Aufbau einer LNG-Infrastruktur.

CMA CGM Group will use LNG engines as ship propulsion
CMA CGM Group will use LNG engines as ship propulsion

Die Neubauten werden in China gebaut und ihre LNG-Lagertanks so konstruiert, dass sie ihren gesamten Bunkerbedarf für eine Rundreise aufnehmen, bevor sie die Reise antreten, sagte er. Die HANSA hatte über diese Pläne bereits im April berichtet. Die neun Großcontainerschiffe waren Ende letzten Jahres bestellt worden und sollen ab 2020 in Dienst gestellt werden. CMA CGM hat bereits eine Vereinbarung mit Total Marine Fuels Global Solutions für eine geschätzte LNG-Treibstoffversorgung von 300.000 t pro Jahr abgeschlossen. Bis die Neubauten abgeliefert werden, hätte der Rotterdamer Hafen die erforderliche Infrastruktur, um LNG für das Bunkern zu liefern, führte Saadé aus.

Er erläuterte, dass ein Teil der Zusatzkosten für die teureren Antrieb- und Tankanlagen dadurch ausgeglichen werden könnten, dass LNG günstiger sein könnte als bisheriger Kraftstoff. Da die Schiffe selbst zu den größten der Welt gehören, wird der Platz, den die LNG-Lagertanks einnehmen, nicht wirklich ins Gewicht fallen sein, so der CEO.

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Quelle: GTT

Um den von Kritikern monierten Mangel an entsprechender Bunker-Infrastruktur zu begegnen, hat man sich Partner gesucht und im Ölkonzern Total sowie dem Spezialisten GTT langfristige Verträge abgeschlossen und in Bunkerschiffe investiert. Laut GTT werden die Krafstofftanks jeweils 18.600 m³ fassen. Die Containerschiffe werden von Bureau Veritas klassifiziert.