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Pierfrancesco Vago, Vorstand bei MSC Cruises (Foto: Behling)
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Die Reederei MSC Cruises will mit dem Markt wachsen und die Flotte ausbauen. Sorgen um eine Blase machen sich die Verantwortlichen nicht.

Eigentlich ist die 13 in der Seefahrt eine Unglückszahl. Doch in Italien ist das anders: Dort soll die 13 Glück bringen. Die Filmdiva Sophia L[ds_preview]oren taufte am Sonnabend mit der »MSC Seaview« zum 13. Mal ein neues Kreuzfahrtschiff der Reederei MSC Cruises. Dieses Schiff soll die Position als Marktführer in Europa weiter festigen.

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Die neue »MSC Seaview« (Foto: Behling)

Es ist einer von zwölf neuen Kreuzlinern, die MSC bestellt hat und bis 2026 in Dienst stellen wird. 10,5 Mrd € investiert die Reederei, die der Familie Aponte aus der Schweiz gehört. Drei dieser Neubauten mit jeweils mehr als 5.000 Passagierbetten sind in nur einem Jahr in Dienst gestellt worden. Die »MSC Seaview« wurde als dritten Neubau am Sonnabend in Genua getauft. Zuvor hatten bereits im Juni 2017 in Le Havre die »MSC Meraviglia« und im Dezember in Miami die »MSC Seaside« ihren Namen bekommen.

Die bei Fincantieri gebaute »MSC Seasideq hat rund 900 Mio. € gekostet. Die nächsten Neubauten sind 2019 die in Frankreich bei STX in Bau befindlichen »MSC Bellissimaq und »MSC Grandiosa«, die im kommenden Jahr in Hamburg getauft werden soll. Ab 2022 kommen dann die neuen Schiffe der »World«-Klasse in Fahrt, die mit verflüssigtem Erdgas (LNG) angetrieben werden.

Passagierzahl soll sich verdoppeln

»Der Kreuzfahrtmarkt wird weiter wachsen, davon bin ich überzeugt. Wir sind dabei Teil dieses Wachstumsprozesses. Grund zur Sorge vor Überkapazitäten gibt es nicht«, so Pierfrancesco Vago, Vorstand bei MSC Cruises, angesichts des weltweiten Booms beim Bau von Kreuzfahrtschiffen. »In den USA gibt es bereits 13 Millionen Kreuzfahrtpassagiere, in Europa erst 6,5 Millionen, diese Zahl wird sich in den nächsten Jahren verdoppeln«, sagte Vago. China, Australien und auch Südamerika gelten dabei zusätzlich als weitere Wachstumsmärkte.

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Foto: Fincantieri

Für die globale Nachfrage nach Kreuzfahrten sieht Vago gute Bedingungen. Bis zu einer Milliarde Menschen gehört weltweit aufgrund ihrer Einkommensverhältnisse zur potenziellen Zielgruppe für Kreuzfahrten. »Wir kehren mit diesem Schiff auch ein Stück weit zur alten Tradition der Transatlantik-Schiffe zurück, bei denen die Passagiere sehr viel Kontakt mit dem Meer hatten«, so der Reedereichef. Offene Decks und viel mehr Platz fürs Sonnenbad als bei anderen Schiffen gibt es auf dem Schiff.

Große Decksflächen, ausgelassene Poollandschaften, Wasserrutschen und viele Plätze von Restaurants mit Außenbereich bestimmen das Design des 323 m langen und 41 m breiten Neubaus. Mit 20 Decks ist er 72 m hoch. »Was aber für uns hier wichtig ist, ist die freie Fläche pro Passagier. Die ist hier so groß, wie sonst nirgendwo. Auf den Sonnendecks sind es durchschnittlich 3,2 m² pro Passagier“, erzählt Vago. In allen öffentlichen Bereichen sind es 10,5 m² pro Passagier. 2066 Kabinen hat das Schiff, 1.314 haben einen eigenen Balkon. 28 der Balkonkabinen haben sogar einen einen eigenen Balkon-Pool.

15. Schiff in der Flotte

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Innenansicht der »MSC Seaview« (Foto: Behling)

Insgesamt können die 1.413 Crewmitglieder 5.331 Passagiere mit dem Koloss über die Meere fahren. In der Flotte von MSC ist dieser Neubau das 15. Kreuzfahrtschiff. Damit hat das Schweizer Unternehmen jetzt rund 38.000 Betten auf dem Meer im Einsatz. Damit ist MSC Cruises in Europa unangefochten der Marktführer. Hinzu kommen 500 Containerschiffe sowie rund 100 Fähren, Autotransporter und Massengutschiffe. Zur Taufe der »MSC Seaview« bildeten deshalb auch Container der Frachtersparte und die Fähren »La Suprema« und »La Superbaq der Fährdivision GNV den Rahmen.

In den Zukunftsplanungen spielten auch deutsche Häfen wie Kiel, Hamburg und Warnemünde eine Rolle. Mit der »MSC Meraviglia« wird einer der großen Neubauten 2019 in Kiel stationiert. Drei Schiffe sollen auch weiterhin den deutschen Häfen während der Sommermonate abgefertigt werden. Die »MSC Meraviglia« ist dabei in den kommenden Jahren das Flaggschiff von MSC im Norden. Erst 2021 beim 17. Neubau wird es dann spannend. In Italien ist die 17 die Unglückszahl. So gibt es auf keinem der MSC-Schiffe ein Deck 17. Die Filmdiva tauft seit 2005 traditionell alle Neubauten der Reederei MSC Cruises. (FB)