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An der Landmole Port Knock am Rysumer Nacken wurde das neue Verkehrssicherungsschiff »Emswind« an das Tochterunternehmen der AG EMS, der Ems Maritime Offshore (EMO), und den niederländischen Partner Van Laar Maritime abgeliefert und getauft.

Als Taufpatin am Port Knock fungierte [ds_preview]in Anwesenheit von Paul van Laar und Bernhard Brons, Alleinvorstand der AG Ems sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft, Frau Marie-Luise Hapig.

Das 37,50 m lange und 8,70 m breite Schiff wurde auf der niederländischen Werft Pattje Waterhuizen, in der Nähe von Groningen, für rund 4,6 Mio. € gebaut. Dabei handelt es sich um ein bauartähnliches Schwesterschiff der bereits vor ein paar Jahren an Van Laar Maritme von der niederländischen Werft Trico Rotterdam gelieferten und im weltweiten Einsatz befindlichen Schiffe »Tess« und »Miranda«. Das multifunktionale Schiff soll vornehmlich im Bereich der Offshore-Windkraft in Nord- und Ostsee zum Einsatz kommen, jedoch kann die »Emswind« auch weltweit beschäftigt werden. Wie Knut Gerdes, Geschäftsführer der EMO erklärte, konnte für die »Emswind« zunächst ein langfristiger Chartervertrag mit Tennet für ein Offshore-Projekt in der Nordsee abgeschlossen werden.

Der unter der Flagge der Bahamas fahrende Neubau mit einer Vermessung von 399 BRZ wird mit sechs internationalen Crewmitgliedern gefahren. Für Techniker und Gäste stehen bis zu zwölf Schlafplätze in Doppelkabinen mit Dusche und WC zur Verfügung. Für Forschungseinsätze kann bei Bedarf auf dem Arbeitsdeck auch ein so genannter A-Frame installiert werden. In Funktion als Emergency Responce Vessel (ERV) verfügt die „Emswind“ über ein von der Fassmer-Werft produziertes Fast-Rescue-Boot. An Bord können weiterhin bis zu 75 Personen aufgenommen werden, hierfür stehen unter Deck eine entsprechende Anzahl an Sitzplätzen aber auch Rettungswesten, Ersatzkleidung und ausreichend Proviant zur Verfügung.

Diesel-elektrischer Antrieb

Der Antrieb der »Emswind« erfolgt diesel-elektrisch: Drei Cummnins-Hauptmaschinen vom Typ K19DM liefern insgesamt bis zu 1.454 kW, die über einen Generator die entsprechende Energie für die beiden Antriebsgondeln des niederländischen Herstellers Veth-Propulsion vom Typ VZ-550e mit einer Leistung von 550 kW liefern. Weiterhin wurde die »Emswind« mit einem Bugstrahlruder von Veth-Propulsion vom Typ VT 80 mit einer Leistung von 90 kW ausgerüstet. Die Servicegeschwindigkeit beträgt 12 kn.

Die EMO wurde im Jahr 2010 als 100-prozentiges Tochterunternehmen der AG EMS gegründet. Seitdem bietet die EMO umfangreiche Gesamtlösungen für Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee. Knapp 30 Mitarbeiter arbeiten dabei im Emder Hauptquartier und weitere 90 Mitarbeiter auf See, in den Servicehäfen oder in anderen Niederlassungen an Nord- und Ostsee. Gemeinsam mit den Unternehmen SSC Wind und Bernhard Schulte Offshore hat die EMO im Jahr 2011 im Rahmen eines Joint-Venture WINDEA Offshore gegründet. Seit 2018 ist auch das Unternehmen Buss Offshore Solutions als vierter Gesellschafter bei Windea. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg bündelt die Leistungen aller Teilhaber zu einem kompetenten Servicepaket. Der langjährige Partner von EMS Offshore, das niederländische Schifffahrtsunternehmen Van Laar Maritime unterhält eine wachsende Flotte von über 30 Verkehrssicherungs- und Supply- & Support-Schiffen im weltweiten Einsatz.

Die Landemole an der Emder Knock wurde im Jahr 2000 von der AG EMS übernommen. Durch die strategisch günstige Lage zu den Windparks in der Nordsee bietet sich die Nutzung für Schwerlasttransporte und Umschläge besonders an. Nach einem schrittweisen Ausbau innerhalb von fünf Jahren und einer Ertüchtigung konnten die AG EMS und EMO die Anlage unter der Bezeichnung Port Knock vor zwei Jahren einweihen. Die Anlage wurde zum verbesserten Hochwasserschutz um 1,2 m auf NN 4,2 m erhöht. Die Lastfähigkeit für Schwerlasten wurde verstärkt. Insgesamt investiere die AG EMS über 4 Mio. € in den vergangen Jahren an der Anlage. (CE)