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Die traditionsreiche Lindenau-Werft in Kiel wird geschlossen. Der Reparaturbetrieb soll zu German Naval Yards (GNY) verlegt werden. Grund ist eine Umstrukturierung bei der Muttergesellschaft German Naval Yards.

Aus für die Lindenau Werft, gravierende Sparpläne für Nobiskrug in R[ds_preview]endsburg: Trotz vermeintlich guter Auftragslage will die Schiffbaugruppe, hinter der die Privinvest-Gruppe steht, massiv Stellen einsparen. Bis zu 190 Mitarbeiter sind betroffen.

Lindenau, Nobiskrug
Foto: Wikipedia/Matthias Suessen

Künftig sollen am Standort in Rendsburg (Nobiskrug) ausschließlich Megajachten und am Standort Kiel nur noch Marineschiffe gebaut werden. Alle Stahlarbeiten und das Marine-Reparaturgeschäft werden in Kiel konzentriert, das Geschäftsfeld Offshore wird aufgegeben.

Das bedeutet das Aus für die Lindenau Werft in Kiel-Friedrichsort, deren Unternehmensgeschichte bis ins Jahr 1919 zurückreicht. Bis zur Insolvenz 2008 hatte der Betrieb eine ganze Serie von Tankern der sogenannten Sea-Reihe für die deutsche Reederei German Tankers und Seychelles Petroleum gebaut. Insgesamt waren nach 1950 mehr als 225 Schiffe abgeliefert worden. Die Werft war dann vor rund sechseinhalb Jahren durch Nobiskrug übernommen worden.

Insgesamt arbeiten knapp 600 Beschäftige für German Naval Yards, auf bis zu 190 von ihnen kommen Ortsveränderungen, Transfergesellschaft oder betriebsbedingte Kündigung zu. Die Pläne waren am vergangenen Freitag auf einer Betriebsversammlung präsentiert worden.

Für 80 Beschäftigte wird demnach eine Transfergesellschaft gegründet, weiteren rund 30 Mitarbeiter sollen betriebsbedingt gekündigt oder Alterteilzeit-Angebote vorgelegt werden. 60 Schiffbauer können zur Schwesterwerft German Naval Yards an die Kieler Förde wechseln.