Lascharbeiten: Die Ladungsbereiche gelten zusammen mit dem Maschinenraum als relativ unfallträchtig. (Foto: Hollmann), Laschen, Container, Safety, Crew, Seeleute
Lascharbeiten: Die Ladungsbereiche gelten zusammen mit dem Maschinenraum als relativ unfallträchtig. (Foto: Hollmann)
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Das Container Ship Safety Forum (CSSF) – ein Netzwerk führender Bereederer und Eigner  – will seinen Einfluss in der Branche deutlich ausbauen und zu einem führenden Sprachrohr für Sicherheitsthemen werden.

Ab 1. Juli bietet die Vereinigung kleineren Reedereien mit einer Flotten[ds_preview]kapazität von maximal 10.000 TEU eine kostenlose Sondermitgliedschaft an. Die Unternehmen, die ein »Document of Compliance« für Safety Management vorweisen müssen, bekommen dann Zugriff auf die jährlichen Performance-Reports und dürfen zwecks Informationsaustausch an den CSSF-Mitgliedertreffen teilnehmen, die zweimal pro Jahr stattfinden. Das bestätigte Claas-Heye Diekmann vom Sekretariat des Netzwerks in Hamburg gegenüber der HANSA.

Claas-Heye Diekmann vom CSSF Secretariat: Best-Practice-Katalog in Sachen Sicherheit ist in Arbeit. (Foto: Hollmann)
Claas-Heye Diekmann vom CSSF Secretariat: Best-Practice-Katalog in Sachen Sicherheit ist in Arbeit. (Foto: Hollmann)

Bedingung dafür ist, dass die Reedereien am Reporting teilnehmen – will heißen, dass sie Unfälle und Arbeitsausfälle von Seeleuten, technische Mängel oder Umweltverunreinigungen umfassend dokumentieren und die Daten dem CSSF zur Verfügung stellen. Für die jährlichen Performance-Berichte fasst das Forum die Angaben zu rund zwei Dutzend Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators) in Bezug auf den sicheren Schiffsbetrieb zusammen. Ein Stimmrecht haben die Sondermitglieder nicht – dies bleibt vollen Mitgliedern vorbehalten, die pro Jahr einen Mitgliedsbeitrag von 4.500 $ zahlen.

»Voneinander lernen und Best-Practice-Ansätze teilen sind ein bedeutsamer Beitrag zur Verbesserung der Sicherheitskultur in der Containerschiffs-Bereederung«, erklärt Aslak Ross, Head of Marine Standards im Flottenmanagement bei Maersk Line, der zusammen mit Christoph Werner, Director Quality Assurance bei E.R. Schiffahrt, den Lenkungskreis des CSSF bildet.

16 Mitglieder

Aktuell gehören dem Netzwerk, das seit 2014 existiert, 16 Mitglieder an – überwiegend große Unternehmen der Branche, darunter neben den zwei eben genannten auch Seaspan, CMA CGM, Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM), Columbia und Zodiac. Zusammen vereinigen die Mitglieder auf ihren Schiffen mehr als ein Drittel der weltweiten Containerschiffskapazität auf sich.

Einige wichtige Kennzahlen für die Sicherheits-Performance der Mitglieder wiesen über die Jahre einen positiven Trend aus, erklärt Sekretär Diekmann. Dazu zählten die Lost Time Injury Frequency (LTIF) – ein Indikator für unfallbedingte Ausfallzeiten (verlorene Arbeitsstunde pro 1 Mio. Arbeitsstunden) – mit zuletzt 1,16 und die Zahl der Mängel pro Hafenstaatkontrolle mit durchschnittlich 0,83.

Um sich künftig auch in internationalen Organisationen in die Diskussion über die Sicherheit von Containerschiffen einbringen zu können, strebt das CSSF noch in diesem Jahr eine offizielle Eintragung als Verein bzw. Nicht-Regierungsorganisation (NGO) an. An welchem Standort stehe noch nicht fest, so Diekmann. Da das Sekretariat seinen Sitz in Hamburg hat, liegt wohl eine Registrierung in Deutschland nahe.

Des weiteren kündigt Diekmann noch für dieses Jahr die Veröffentlichung von Best-Practice-Empfehlungen für den sicheren Containerschiffsbetrieb durch das CSSF an. Dazu seien acht Themenblöcke zur detaillierten Ausarbeitung auf die Mitgliedsfirmen verteilt worden. (mph)