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Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers »Vormann Jantzen« der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am 10. Juni einen schwer verletzten Seemann von einem Windparkschiff abgeborgen.

Der Mann wurde in den Hafen Sassnitz auf Rügen gebracht und von dort per [ds_preview]Hubschrauber zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus geflogen.

Zunächst hatte ein auf Rügen stationierter Hubschrauber von Northern Helicopter, der unter anderem zur Offshore-Rettung eingesetzt wird, ein medizinisches Notfallteam zum Windparkschiff geflogen und Arzt und Sanitäter per Winde abgeseilt. Gleichzeitig wurde der Seenotrettungskreuzer »Vormann Jantzen« aus Sassnitz zur Unterstützung angefordert. Als sich herausstellte, dass der Verletzte aus medizinischen Gründen nicht vom Hubschrauber aufgewinscht werden konnte, arrangierten Seenotrettungskreuzer und Windparkschiff ein Treffen auf See zur Übernahme des Patienten.

DGzRS Vormann Jantzen Seenotrettungskreuzer
Foto: DGzRS

Etwa 15 sm nordöstlich von Rügen übernahm die »Vormann Jantzen« Patient und Mediziner und lief unter Höchstgeschwindigkeit zurück zum Hafen. Zwischenzeitlich sperrte die Wasserschutzpolizeiinspektion Sassnitz den Hafenbereich am Liegeplatz des Seenotrettungskreuzers für die Landung des Hubschraubers, so dass der Schwerverletzte direkt vom Seenotrettungskreuzer an den Hubschrauber übergeben werden konnte. Der Mann wurde in die Universitätsklinik Greifswald geflogen.

Der Seenotrettungskreuzer »Vormann Jantzen« wird in der Ostsee als »Springer« eingesetzt. Die normalerweise in Sassnitz stationierte »Harro Koebke« bereitet sich auf einen routinemäßigen Werftaufenthalt vor und war bereits aus dem Einsatzplan abgemeldet. Zum Zeitpunkt der Alarmierung waren die Seenotretter der »Vormann Jantzen« gemeinsam mit Seenotrettern benachbarter Stationen im Stationsgebäude am Liegeplatz bei einer Medizinweiterbildung. Die Ausbildung wurde unterbrochen und auch der Ausbildungsleiter vom DRK begleitete den Einsatz. Er unterstützte die medizinische Betreuung des Patienten auf dem Seenotrettungskreuzer. Nach dem Einsatz wurde die Ausbildung für die Seenotretter fortgesetzt.

Fischkutter vor Wangerooge gestrandet

Die Seenotretter der Station Hooksiel sind in der Nacht zum Montag, den 11. Juni, einem Fischkutter zu Hilfe gekommen, der durch ein Netz im Propeller manövrierunfähig geworden und am Strand von Wangerooge aufgelaufen war. Erst mit dem auflaufenden Wasser konnte das Schiff am Morgen aus seiner misslichen Lage befreit werden.

DGzRS Fischkutter gestrandet
Foto: DGzRS

Gegen halb zwei Uhr nachts hatte der Kapitän der »Poseidon« die Seenotretter alarmiert. Der 15 m lange manövrierunfähige Fischkutter (Heimathafen Harlesiel) wurde durch den kräftigen Nordwind immer weiter auf die Insel getrieben. Schließlich strandete das Schiff am Strand von Wangerooge. Der Seenotrettungskreuzer »Bernhard Gruben« (Station Hooksiel) war sofort ausgelaufen, konnte aber beim Eintreffen den Kutter nicht mehr freischleppen. Der Seenotrettungskreuzer blieb über Nacht auf Standby.

Bei ablaufendem Wasser lag der Kutter auf dem Trockenen. Kapitän und Decksmann gelang es, den Propeller vom Netz zu befreien. Die Freiwillige Feuerwehr Wangerooge pumpte etwa ein Drittel des Kraftstoffes ab, um ein schnelleres Aufschwimmen bei auflaufendem Wasser zu ermöglichen. Am frühen Morgen gelang es den Seenotrettern, den Kutter mit dem Tochterboot »Johann Fidi« des Seenotrettungskreuzers freizuschleppen. Sie brachten den Fischkutter mit seiner Besatzung nach Harlesiel. Verletzt wurde niemand.