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Nach einem kurzzeitigen Chartereinsatz in der Deutschen Bucht Nordsee kehrte das schwimmende Hotelschiff »Wind Innovation« jetzt nach Bremerhaven zurück. Dort wartet es auf einen langfristigen Einsatz vor Großbritannien.

Das Schiff des niederländischen Offshore-Unternehmen C-bed [ds_preview]Floating Hotels liegt im Fischereihafen. Nach einem kurzfristigen Einsatz steht ab Juli ein Engagement in einem Offshore-Windprojekt vor der englischen Hafenstadt Grimsby an, hierbei handelt es sich vermutlich um das Hornsea Project One, wobei der britische Hafen Immingham als Basishafen für den Besatzungswechsel genutzt wird. Die meisten Personalwechsel von Land auf das Schiff werden jedoch mit dem Helikopter erfolgen.

Der erste Windpark rund 120 km vor der englischen Küste mit einer installierten Leistung von etwa 1.200 MW aus der Entwicklung des dänischen Energieunternehmens Ørsted (ehemals Dong Energy) soll im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden. In dem rund 2,65 Mrd. € teuren Projekt werden insgesamt 174 Windkraftanlagen von Siemens vom Typ SWT 7.0-154 aufgebaut. Die EEW Group vom Standort Rostock lieferte hierfür insgesamt 116 Monopiles, die seit diesem Frühjahr installiert werden.

Vom Versorger zum Hotel

Bei der seit 2016 in Fahrt befindlichen »Wind Innovation« handelt es sich um das ehemalige Versorgungs- und Forschungsschiff »Veritas Viking II«, das im Jahr 1999 von der norwegischen Mjellem & Karlsen Verft an die norwegische Reederei Eidesvik abgeliefert wurde. Im Jahr 2015 erhielten das Konstruktionsbüro Wärtsilä Ship Design sowie die dänische Werft Fayard den Umbauauftrag von C-Bed.

Die 93 m lange und 22 m breite »Wind Innovation« verfügt insgesamt über 80 Einzelkabinen, die mit einer eigenen Nasszelle, Internetanschluss, Fernseher, Schreibtisch und Garderobe ausgestattet sind. Außerdem verfügt das schwimmende Hotel über ein Restaurant, Kino,, Fitness-Center, mehrere Büros und ein Besprechungszimmer. Denn die in London beheimatete »Wind Innovation« wird nicht nur als Hotelschiff sondern auch als Zubringerschiff für Montagearbeiter an den Offshore-Windparks eingesetzt. Dafür wurde auf dem großen freien Achterdeck eine spezielle, stufenlos verstellbare Gangway vom norwegischen Hersteller Uptime International installiert, die nach dem Positionierungsstandard »DP2 Walk to Work« einen gefahrlosen Überstieg der Arbeiter auf die Offshore-Anlagen ermöglichen soll, in dem sie die Seegangs Bewegungen des Schiffes ausgleicht.

Die Reederei C-Bed wurde 2008 gegründet und bietet schwimmende Hotels für Offshorearbeiten für Einsätze in den Bereichen Wind, Öl, Gas und Sonderkonstruktionen an. Bis zum letzten Jahr kamen dabei zwei ehemalige Fährschiffe aus der Nord- und Ostsee als reine Hotelschiffe zum Einsatz, die »Wind Solution« und die »Wind Ambition«, die mittlerweile aber verkauft wurden. (CE)