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Am Day of Seafarer hat das Management-Unternehmen OSM eine globale Kampagne gestartet, die darauf abzielt, die psychische Gesundheit seiner 11.000 Seeleute zu schützen und zu verbessern.

Die Initiative »How Healthy is Your Mind: An OSM Seafarers’ Guide to Positive Mental Health« [ds_preview]soll auf die mehr als 500 von OSM gemanagten Schiffen verbreitet werden und sich auf ein zunehmend drängendes, aber oft übersehenes Branchenproblem beziehen.

Einem kürzlich von der Sailors’ Society und der Yale-Universität veröffentlichten Bericht zufolge fühlen sich 26 % der Seeleute regelmäßig »niedergeschlagen, depressiv oder hoffnungslos«, während Studien des Internationalen Forschungszentrums für Seeleute (SIRC) nahelegen, dass einige wichtige Bedingungen für gute seelische Gesundheit auf See (z.B. Schlafqualität) immer seltener erfüllt werden.

Globales Problem

»Dies ist ein globales Problem und sollte für unsere Branche von größter Bedeutung sein«, erklärt Geir Sekkesaeter, CEO von OSM. »Lange Zeit an Bord von Schiffen zu sein, getrennt von Familie und Freunden, ist schwierig genug, und wenn die Bedingungen nicht optimal sind, können Seeleute sehr anfällig für psychische Probleme sein. Das ist leicht zu verstehen, aber für die Betroffenen kann es schwierig sein, darüber zu sprechen. Daher gibt es eine Tendenz, diese Dinge unter den Teppich zu kehren, was das Problem nur verschärft.«

Bei OSM wolle man das Bewusstsein schärfen und das Problem angehen – für die eigene Belegschaft, aber auch für die Kunden, so Sekkesaeter. »Wenn unsere Leute glücklich und gesund sind, können sie ihre Aufgaben effektiver erfüllen. Dies führt zu einem effizienten, sicheren und optimalen Betrieb und einer optimalen Leistung. Und das ist gut für alle.«

Müdigkeit, Heimweh, Stress, Mobbing und sexuelle Belästigung

Die Kampagne ist Teil des Engagements von OSM im Rahmen der UN-Initiative UN Global Compact (UNGC). Damit soll das Thema weiter in den Betrieb integriert werden, um die höchsten Standards für die vier UNGC-Hauptbereiche Menschenrechte, Arbeit, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu erreichen. OSM hat eine Reihe von UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung ausgewählt, auf die man sich in seinem Bestreben nach Verbesserung konzentrieren sollte, wobei der Ansatz der psychischen Gesundheit unter »Ziel 3, gute Gesundheit und Wohlbefinden«, fällt.

Informationen werden nun über mehrere Kanäle verbreitet, darunter soziale Medien (Facebook, Twitter, Instagram), die My OSM App, Rundschreiben, Poster an Bord in öffentlichen Bereichen (z. B. Messehallen), das Magazin OnBoard und über Tools für digitales Lernen. Die Kapitäne sollen die Initiative an Bord vorantreiben, sie an die Besatzung weitergeben, ihre Auswirkungen in Sitzungen zur Sicherheit an Bord diskutieren und zu Berichten über Vorfälle und Aktionen ermutigen. Zu den Bereichen, die hervorgehoben werden, zählen Müdigkeit, Abwesenheit von zu Hause, Stress, Mobbing und sexuelle Belästigung.

Das Stigma bekämpfen

»Wir möchten das Stigma beseitigen, das mit der Diskussion von Themen verbunden ist, die mit psychischer Gesundheit zu tun haben, und alle Bereiche ansprechen, in denen wir unsere Leistung verbessern könnten«, so Sekkesaeter. »Wir ermutigen alle Crewmitglieder aktiv dazu, sich zu engagieren, ebenso wie unsere Kunden und die Branche als Ganzes. Zusammen können wir dazu beitragen, einen Wandel herbeizuführen und ein Umfeld zu schaffen, in dem die Sicherung der psychischen Gesundheit immer auf dem Radar der Schifffahrt liegt.«

OSM legte Anfang dieses Jahres seinen ersten UNGC-Bericht vor und hat bereits zahlreiche weltweite Initiativen in die Wege geleitet, darunter Arbeiten zur Förderung weiblicher Seeleute und eine Machbarkeitsstudie zur Wiederbelebung der mosambikanischen Hochschule für Nautik .