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In einem zunehmend komplexen Markt sind Klassifikationsgesellschaften laut DNV GL mehr denn je gefordert und benötigt. Sie müssen Innovationen ermöglichen, Reedereien durch die regulatorische Landschaft führen und bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität helfen.

Der Präsident u[ds_preview]nd CEO der DNV GL Group, Remi Eriksen, erklärte anlässlich der Messe Posidonia in Athen, dass sich zwei Megatrends auf die maritime Industrie auswirken: Dekarbonisierung und Digitalisierung. Zur Dekarbonisierung sagte er: »Die IMO-Strategie, die letzten Monat angekündigt wurde, zielt auf eine 50%ige Kohlenstoffreduktion ab. Das ist ehrgeizig, aber nicht unerreichbar. Wir sehen einige Unternehmen als Vorreiter, und effizientere Schiffsdesigns und eine bessere Schiffsnutzung werden dies vorantreiben.«

In Bezug auf die Digitalisierung sagte Eriksen: »Es geht darum, die Hardware mit Services, mit Menschen und mit anderen Datenströmen zu verbinden, um bessere Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Und der Schlüssel, um den Wert von Industriedaten zu erschließen, ist Vertrauen. Wir sehen ein erhebliches Interesse und eine große Nachfrage nach unserer offenen Datenplattform Veracity aus den Sektoren Schifffahrt, Öl und Gas sowie Energie.«

»Schifffahrtsmarkt am Ende des Zyklus«

Der Schifffahrtsmarkt stehe wahrscheinlich am Ende des Zyklus und sehe einem weiterhin moderaten Wachstum entgegen. Im Zuge dieses Aufschwungs erlebten die europäischen Werften eine Renaissance auf der Grundlage einer Strategie zur Spezialisierung auf Hochtechnologie-Schiffe. DNV GL arbeite mit vielen dieser Werften zusammen, helfe bei der Einführung alternativer Kraftstoffe, arbeite an der Verbesserung der Energieeffizienz und biete Einblicke und technisches Know-how in High-Tech-Segmenten wie Kreuzfahrt, Fähren und Offshore-Schiffe.

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Knut Ørbeck-Nilssen, CEO DNV GL – Maritime, und Remi Eriksen, DNV GL Group President & CEO (Foto: DNV GL)

Die Dekarbonisierung der Schifffahrt habe kurzfristig keine Auswirkungen auf bestimmte Schiffe, sagte Knut Ørbeck-Nilssen, forderte aber konkrete politische Maßnahmen und die Entwicklung eines Aktionsplans der IMO. »Das 50-%-Reduktionsziel wird wahrscheinlich eine weite Verbreitung von CO2-freien Kraftstoffen zusätzlich zu anderen Energieeffizienzmaßnahmen erfordern. Diese Kraftstoffe gibt es heute nicht, und es bedarf konzertierter Anstrengungen, diese zu entwickeln und in der erforderlichen Menge verfügbar zu machen. Bei der Klassifizierung steht die Zusammenarbeit mit der Industrie für eine sichere und nachhaltige Zukunft im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir freuen uns darauf, eng mit der IMO und der maritimen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.«

Cyber-Sicherheit ganz oben auf der Agenda

Die zunehmende Digitalisierung in der Branche habe eine Reihe von Vorteilen mit sich gebracht, darunter die Verbesserung der Umweltleistung, sagte Ørbeck-Nilssen, aber es gab auch Herausforderungen. Cyberkriminalität muss angegangen werden: »Wir sehen unsere Branche stärker mit Cyber-Angriffen konfrontiert, die von der IT-Welt auf die betriebliche Technologie migrieren, wodurch das Risiko für die Schifffahrt steigt. Um die Branche bei der Bewältigung dieser Risiken zu unterstützen, haben wir Cyber-Sicherheit ganz oben auf unsere Agenda gesetzt«, sagte er.

DNV GL bereitet daher zum 1. Juli 2018 die Veröffentlichung seiner ersten Cyber Security Class Notation »Cyber ??Secure« vor. Die Notation baut auf der von DNV GL empfohlenen Praxis für Cyber-Sicherheit auf, die Anleitungen zur Anwendung der ISO / IEC-27001 und ISA-99 / IEC-62443 Standards in der maritimen Industrie bietet.