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Das erste Halbjahr lief verhältnismäßig gut für Südkoreas Werften – man konnte sogar die massive Konkurrenz aus China hinter sich lassen.

Zwischen Januar und Juni gingen Neubau-Aufträge für 115 Schiffe bei Daewoo, Hyundai, Samsung & Co. ein, berichtet die Nachrichtenagentur Y[ds_preview]onhap. Die Gesamttonnage beläuft sich auf 4,96 Mio. CGT (Compensated Gross Tons). Den Angaben zufolge machen diese Aufträge rund 40% der weltweit platzierten Order aus.

Damit habe man erstmals seit drei Jahren wieder die Schiffbau-Industrie in China hinter sich gelassen. Allerdings kommt es dabei auf die Sichtweise an. Die südkoreanische Agentur Yonhap bezieht sich auf Daten vom Branchendienst Clarksons. Demnach liegen die heimischen Werften allerdings lediglich bei der Gesamttonnage vor China, wo Aufträge für 4,39 Mio. CGT eingingen. Bei der Anzahl der Schiffe haben weiter Betriebe aus der Volksrepublik einen Vorteil. Sie verbuchten Aufträge für 203 Schiffe, heißt es weiter.

Hyundai Merchant
HMM plant einen Flottenausbau

In beiden Ländern spielt der Schiffbau eine wichtige Rolle für die Volkswirtschaft und vor allem für den Arbeitsmarkt. Entsprechend intensiv werden die Werften gefördert, sei es durch finanzielle Hilfen von staatlichen Banken oder durch Unterstützung der heimischen Reedereien bei deren Plänen für Flottenmodernisierungen. In Korea profitierten die Werften zuletzt von einem milliardenschweren Hilfsprogramm der Regierung in Seoul. Auf diese Weise kam unter anderem die große Neubauserie vom Container-Carrier Hyundai Merchant Marine (HMM) zu Stande.

Für rund 3 Mrd. $ bestellte die – nach der Hanjin-Pleite letzte im Land verbliebene, große – Linienreederei  insgesamt 20 Containerschiffe mit 14.000 und 20.000 TEU Kapazität. Die Aufträge wurden auf die großen Werftkonzerne Daewoo (DSME), Hyundai (HHI) und Samsung (SHI) vergeben. So ist der Nutzen für die koreanische Schiffbau-Industrie breit verteilt, dem Vernehmen nach eine Vorgabe der Regierung bei der Unterstützung. Neben den Containerschiffen wurden unter anderem außerdem Großtanker der VLCC-Klasse und LNG-Carrier geordert.