MAN, LNG, ME GI, Pasha, Hawaii
Foto: MAN
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Der Jones-Act-Carrier Pasha Hawaii setzt bei seinen Containerschiff-Neubauten auf Antriebsanlagen von MAN, wie der Motorenhersteller – unter seinem neuen Namen »Energy Solutions« [ds_preview]– jetzt bestätigt hat.

Die 2.525-TEU-Frachter ergänzen die Flotte der Reederei auf der Handelsroute zwischen dem US-Festland und Hawaii. Die MAN-Systemlösungen bestehen laut der Mitteilung aus einem 7S80ME-GI Mk 9.5 Hauptmotor, drei MAN 6L35/44DF GenSets und einem MAN Alpha FPP Propellersystem. Die Schiffe werden auf der Keppel AmFELS-Werft in Brownsville, Texas nach Keppels eigenem Entwurf gebaut. Um den Auftrag hatte es einige Monate Gerüchte und Spekulationen gegeben, bis er von Pasha schließlich offiziell bestätigt und abgeschlossen worden war.

200 Aufträge für MAN

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Quelle: Pasha

Bjarne Foldager, Vice President Sales & Promotion, Zweitaktmotoren bei MAN Energy Solutions betonte die erfolgreiche Einführung des Motors im Markt »Mit rund 200 bestellten oder bereits in Betrieb befindlichen Motoren ist der ME-GI im Markt fest etabliert. Dieser Auftrag ist nicht nur ein weiterer Beleg dafür, dass unser ME-GI-Konzept im Containersegment einen deutlichen Mehrwert liefert. Der Zuschlag für das System aus GenSets und Propellern zeigt zudem, dass unsere Kunden unser Angebot kompletter Antriebslösungen über den Motor hinaus annehmen. Das bestätigt uns auf unserem Weg zum Systemanbieter.«

Doosan Engine wird die Hauptmotoren in Korea bauen, die mittels eines Ab-gasrückführungssystems (EGR) die Tier III-Abgasnormen erfüllen sollen. Dies gelte auch für die im Augsburger MAN-Hauptquartier gebauten 35/44DF Hilfsmotoren, bei denen ein Selective Catalytic Reduction (SCR) System zur Abgasreinigung eingesetzt wird. Die Auslieferung der Motoren ist für 2019 geplant, heißt es weiter. Die beiden Schiffe sollen im ersten und dritten Quartal 2020 in Betrieb gehen.

LNG »vom ersten Tag«

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Einer der großen Konkurrenten im Hawaii-Verkehr ist Pasha (Bild: Pasha / HANSA)

Pasha Hawaii hat seinen Sitz in Honolulu, Hawaii. Nach Unternehmensangaben sollen die neuen Schiffe der Flotte eine Fahrgeschwindigkeit von 23 kn erreichen. Die Schiffsrümpfe wurden zudem strömungsmechanisch optimiert und sollen zu den hydrodynamisch effizientesten der Welt zählen. Die Frachter sollen »vom ersten Tag an« ausschließlich mit LNG betrieben werden.

Die Reederei betreibt eine Flotte von Container-, ConRo- und Fahrzeugschiffen im Verkehr zwischen der US-Südwestküste (Oakland, Los Angeles, San Diego) sowie der Nordwestküste (Tacoma, Portland) und den hawaiianischen Inseln.

Der Auftrag von Pasha war seinerzeit einer von einer ganzen Reihe an Neubau-Projekten für Hawaii. Auch der Carrier Tote wollte seine Flotte erneuern. Doch der Ausbau der Containerverkehre zu den Pazifik-Inseln erhielt später einen Dämpfer. Die Reederei Tote will wegen Mängeln in Honolulu nun vorerst doch keine Neubauten bestellen.

Eigentlich sollten mindestens zwei eigens konzipierte 3.600-TEU-Frachter gebaut werden. Eine entsprechende Absichtserklärung war mit der Philly Shipyard unterzeichnet worden. Damit wollte Tote – bislang vor allem im Verkehr zwischen dem Festland, Puerto Rico und Alaska aktiv – in den Haiwaii-Markt eintreten und so den dort bereits aktiven Carriern Matson und Pasha Konkurrenz machen. Doch im Januar kam der Rückzieher: Man habe die Projekte zunächst auf Eis gelegt, teilte zuerst Tote, dann auch die Werft mit. Tote hatte weitere Untersuchungen zur Infrastruktur in Honolulu durchgeführt. Die Konzession hatte man bereits erhalten. Die dortigen Ausbau-Arbeiten sind aber offenbar nicht zufriedenstellend. »Weitere Maßnahmen und Verbesserungen sind nötig, um den geplanten Betrieb zu ermöglichen«, teilte Tote mit. Weil der Zeitplan nun nicht mehr einzuhalten sei, habe man sich entschieden, den finalen Auftrag vorerst nicht zu erteilen. Eine generelle Absage soll dies aber nicht sein: »Wir sind weiter offen für eine Zusammenarbeit mit der Transportbehörde von Hawaii, um das Projekt zu realisieren«, so die Mitteilung weiter.