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Eine Gruppe von Gläubigern plant ein Verfahren gegen die HSH Nordbank. Sie verlangen unter anderem die Herausgabe von vertraulichen Unterlagen.

Der Verkauf der HSH Nordbank ist noch nicht mal finalisiert, da droht laut Medienberichten Ärger. Eine Gruppe von Gläubigern, die der Ba[ds_preview]nk über nachrangige Anleihen Kapital geliehen haben, will in den USA Einsicht in wichtige Unterlagen erstreiten.

Mit einem Antrag auf Rechtshilfe beim District Court in New York eingereichten Schreiben verlangen die Investoren die Herausgabe des Kaufvertrags, den die bisherigen Eigentümer – die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sowie die Sparkassen – mit einem Bieterkonsortium um die US-Investoren J.C. Flowers und Cerberus geschlossen haben.

Die Gläubigergruppe, zu der Fonds des US-Finanzinvestors Blackstone und des deutschen Anbieters Hansainvest gehören, hat Hybridanleihen der HSH Nordbank im Nominalwert von mehr als 900 Mio. € gekauft. Die vereinbarten Zinsen für diese Anleihen zahlt die Bank jedoch nur, wenn sie Gewinn macht. Im Jahr 2017 machte die HSH jedoch einen Verlust von 453 Mio. € – muss den Klägern also keine Zinsen zahlen.

Der Vorwurf der Gläubiger lautet, dass die Bank diesen Verlust möglicherweise willentlich herbeigeführt zu haben, um den eigenen Verkauf zu erleichtern. Im Fokus steht dabei dem Vernehmen nach vor allem die geplante Auslagerung von notleidenden Krediten in Höhe von nominell 6,3 Mrd. € an eine Zweckgesellschaft des Käuferkonsortiums. Der Buchwert lag jedoch nur noch bei 3,53 Mrd. €, der Kaufpreis für dieses Portfolio bei lediglich 2,45 Mrd. €.

Die Kläger halten die Transaktion des Portfolios für »nicht angemessen«, heißt es in verschiedenen Medienberichten. Sie stellen insbesondere die Frage, warum es kein separates Bieterverfahren für das Portfolio gab. Außerdem habe die HSH wiederholt unzulässig ihre gesetzliche Rücklage erhöht, die rechtmäßig nur als Absicherung
gegen allgemeine Bankenrisiken verwendet werden darf. Das Verfahren läuft nun in den USA und in Deutschland.