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Am Bulker-Spotmarkt ging es in der ersten Wochenhälfte weiter aufwärts, dann folgte eine Korrektur.

Der heiße Sommer lässt am Trockenfrachtmarkt bislang keine Trägheit aufkommen. Im Wochenverlauf wurde im Capesize-Segment ein neues Jahreshoch erreicht, als die Durchschnittsrate i[ds_preview]m Trip-Business auf über 26.000 $/Tag anzog. Auf der Eisenerz-Rennstrecke C5 (Westaustralien-China) wurde die Marke von 10 $/t geknackt.

Dann beruhigte sich die Aktivität, »nach dem Ansturm sind die Tonnagebedarfe für August offenbar weitgehend gedeckt«, kommentierte ein deutscher Makler. Bis heute gab das Durchschnittsniveau der Capes auf rund 23.800 $/Tag nach und liegt damit 2,5% niedriger als vor einer Woche.

Ein Blick auf die großen Zeitcharterraten zeigt, dass es zumindest im Atlantik eine deutliche Korrektur gab. Für Transatlantik-Rundreisen fiel die Indexrate der Baltic Exchange von rund 29.000 auf knapp 25.000 $/Tag. Ausreisen vom Kontinent nach Fernost haben sich bislang aber kaum verbilligt, wie ein Trip-Charter-Abschluss für die 2016 gebaute »China Harmony« (179.505 tdw) mit Anlieferung in Rotterdam über Port Cartier in die Singapore-Japan-Range zu 43.000 $/Tag zeigt.

Für Panamax-Bulker ging es kontinuierlich weiter aufwärts, wobei das Geschäft im Atlantik die entscheidenden Impulse liefert. Die globale Durchschnittsrate verbesserte sich um 2% auf 12.700 $/Tag, wobei das Ratenniveau für Transatlantik-Rundreisen überproportional auf über 15.200 $/Tag anzog.

Für kurze Rundreisen ab Nordeuropa werden sogar einige Tausend Dollar darüber gezahlt. Maklerberichten zufolge nahm Oldendorff die 2014 gebaute »Ocean Ambition« (82.000 tdw) zu 17.500 $/Tag für einen Trip ex Brake über die Ostsee ins Mittelmeer unter Vertrag. Auch die Ostküste Südamerikas bietet weiterhin ausreichend Ladungen für einkommende Schiffe. Mit 16.100 $/Tag (APS delivery) plus 610.000 $ Ballast Bonus stellte ein Kamsarmax zur Wochenmitte eine neue Benchmark auf.

Im Supramax-Segment kletterte das Ratenniveau leicht um 1,5% auf 11.400 $/Tag, unterstützt durch Steigerungen vor allem im Schwarzen Meer, in Nordeuropa und im US Golf. Für Handysizer ging es jedoch marginal auf 8.100 $/Tag runter. Bis auf den US Golf, wo es merkliche Einbußen gab, war die Lage in den einzelnen Fahrtgebieten recht stabil.

Leicht gesunken sind auch die Zeitcharterraten der Mehrzweck-Schwergutschiffe, nachdem es seit Jahresanfang mehr oder weniger in einer Tour aufwärts gegangen war. Laut dem Toepfer Index sackte die Durchschnittsrate für 12.500-Tonner mit Schwergutgeschirr für 6 bis 12 Monate Beschäftigung im Juli von 7.325 auf 7.216 $/Tag ab.

Leicht anziehende Raten melden Schiffsmakler in der Tanker-Befrachtung – allerdings wieder mit uneinheitlichen Tendenzen in den einzelnen Klassen. Die VLCC-Supertanker profitierten Berichten zufolge von einer Zunahme der Ladungen für August im Mittelostgolf und auch im Atlantik (USA, Karibik). Die durchschnittlichen Erträge im Spotgeschäft ex Mittelostgolf nach Fernost sowie ex Westafrika nach Fernost legten entsprechend um 2.000 bis 3.000 auf jeweils rund 10.400-10.500 $/Tag zu, wie Clarksons Platou berichtet.

Im Suezmax-Sektor bewegten sich die Raten bei mäßiger Aktivität eher seitwärts. Deutliche Steigerungen erzielten aber Aframax-Tanker in Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer. Eine erhöhte Buchungsaktivität trieb das Durchschnittsniveau für Spotaufträge im Mittelmeer auf 19.200 $/Tag (Vorwoche: 14.700 $) und in Nordeuropa auf 26.300 $/Tag (von 17.600 $) hoch.

Die Charterraten der Containerschiffe verloren diese Woche weiter an Boden. In den einzelnen Größenklassen ging es laut New ConTex um 0,4% bis 1,9% nach unten. Dafür gelang es den Linienreedereien laut Shanghai Index SCFI die Spotfrachtraten spürbar anzuheben. Der Gesamtindex schoss heute – getrieben offenbar durch Preiserhöhungen bei knapper werdenden Kapazitäten im Transpazifik- und Fernost-Europa-Verkehr – um 8,5% in die Höhe.