Navfor, Atalanta, EU
Foto: EU NAVFOR
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Das Hauptquartier der EU-Mission »Atalanta« wird als Konsequenz aus dem Brexit im März kommenden Jahres aus dem britischen Northwood nach Rota in Spanien verlegt. Die Planungs- und Koordinierungsstelle (MSCHOA) wechselt ins französische Brest.

Seit Ende 2008 sind EU-Kriegsschiffe[ds_preview] vor Somalia auf der Jagd nach Piraten. Am Montag hat der Rat zwar beschlossen, die Mission bis Ende 2020 zu verlängern. Gleichzeitig aber zieht das Hauptquartier der EU-Seestreitkräfte (EU NAVFOR) um – von England nach Spanien. Das Maritime Security Centre Horn of Africa (MSCHOA) wird nach Brest in Frankreich verlegt.

Abgelöst wird dann auch der bisherige Befehlshaber, der britische Generalmajor Charlie Stickland. Sein Nachfolger wird der spanische Vizeadmiral Antonio Martorell. Er tritt die Position am 29. März an. »In der Übergangszeit wird ›Atalanta‹ wie gewohnt gegen Piraterie vorgehen«, sagte Stickland.

Die Verlegung der Einsatzzentrale und die Neubesetzung des Befehlshabers seien eine direkte Folge der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, teilte der Europäische Rat  mit. Die Kosten hierfür würden für 2019 und 2020 zusammen etwa 11,78 Mio. € betragen.

Die EU-Mission vor der Küste Somalias stützt sich auf mehrere UN-Resolutionen zur Piraterie und wird derzeit von 19 EU-Ländern und zwei Partnerländern unterstützt. Das Horn von Afrika galt lange als gefährlichster Seeweg der Welt. Das Mandat von »Atalanta« umfasst auch den Schutz von Schiffen des Welternährungsprogramms (WFP) und der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (Amisom), bei Bedarf auch von Handelsschiffen.