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Zu spät: Die jüngsten Bemühungen zur Bekämpfung von Überkapazitäten während der Hochsaison der Containerschifffahrt haben nicht gefruchtet. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wankt wieder.

Diese Initiativen seien wohl zu spät gekommen, meint der Branchendienst Alpha[ds_preview]liner angesichts der Tatsache, dass bis zum Beginn der Winterflaute nur noch zwei Monate verbleiben. Die transpazifischen Containermengen könnten außerdem im September einen weiteren Schlag erhalten, da die US-Regierung damit droht, weitere Zölle auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd. $ zu erheben. Zwei Runden solcher neuen Einfuhrzölle hatten bereits im Januar und Juli den Handel beeinflusst.

Laut aktueller Zahlen von Alphaliner ist die aktive Containerschiffsflotte im letzten Monat geschrumpft. Der Flottenabbau sei zustande gekommen, da im Juli erstmals seit 2009 wieder Kapazitätsanpassungen vorgenommen worden seien. Zusätzliche Servicereduktionen im August und September dürften die aktive Flotte in den kommenden Wochen weiter schrumpfen lassen, was jedoch teilweise durch zwei Service-Starts auf der Verbindung Fernost-Australien sowie durch die Aufrüstung der APL-Dienste EXX und EX1 auf dem Transpazifikkorridor kompensiert werde.

Die Tonnage-Reduktionen in der zweiten Jahreshälfte 2018 folgen den Marktbeobachtern zufolge einer überproportionalen Kapazitätserweiterung im ersten Halbjahr. Hier war die aktive Containerflotte um 9,3% gewachsen. Für die zweite Jahreshälfte wird weiterhin ein Wachstum der aktiven Kapazität von 5,8 % erwartet, das sich in den kommenden Monaten  aber verlangsamen und bis zum Jahresende 4,0 % erreichen soll. Die Verkleinerung der aktiven Flotte könnte in Verbindung mit der Ablieferung von Neubauten und der geringen Verschrottung die Aufliegerflotte bis Ende 2018 deutlich anwachsen lassen. Ende Juli umfasste die Aufliegerflotte laut Alphaliner bereits 341.229 TEU bei 142 Einheiten. Am härtesten waren kleinere Schiffsgrößen unter 5.100 TEU betroffen. Bis Jahresende gehen die Analysten von einer unbeschäftigten Kapazität von 750.000 TEU aus.