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Die NordLB will angeblich auf einen Schlag mehr als 40 Mehrzweckschiffe aus ihrem Portfolio verkaufen. Kolportiert wird in Marktkreisen ein Gesamtpreis von mehr als 200 Mio. €.

Zur Bereinigung ihrer Schiffskreditbücher sind die deutschen Banken nach Angaben von Insidern mit weite[ds_preview]ren Angeboten von Teilportfolien und Schiffen am Markt aktiv. Eine größere Transaktion soll im Segment der Mehrzweckschiffe in Vorbereitung sein: Aus Reedereikreisen ist zu hören, dass die NordLB angeblich mehr als 40 Schiffe en bloc losschlagen will und aus dem Verkauf 200 Mio. € erzielen will. Nach Informationen der  HANSA soll eine entsprechende Ausschreibung in den vergangenen Wochen an interessierte Parteien verschickt worden sein.

Der Vorstoß sorgt innerhalb der Projekt- und Schwergutschifffahrt für Aufsehen, weil mit einem Eigentümerwechsel auch eine Veränderung der Beschäftigungskonzepte einhergehen könnte. Sollten die zum Verkauf stehenden Schiffe oder ein Großteil von ihnen gebündelt einem bestimmten kommerziellen Manager bzw. Charterer in die Hände fallen, könnten sich die Marktanteile in der Projekt- und Schwergutfahrt erheblich verschieben.

In Befrachterkreisen wird befürchtet, dass dadurch sogar ein neuer Preiskampf im Schwergut- und Stückgutsegment ausbrechen könnte. Bekäme ein neuer Player den Zuschlag für die Schiffe, müsste er sein Geschäft zügig ausbauen, um die Kapazitäten auszulasten. So etwas gehe in der Regel nur über den Preis, sorgt sich ein ranghoher Manager aus dem MPP-Bereich gegenüber der HANSA.

Die Nord LB selbst will sich zu den Berichten nicht äußern. »Wir kommentieren keine möglicherweise bevorstehenden oder auch nicht bevorstehenden Transaktionen«, erklärte ein Sprecher der Bank. Dass die Landesbank unter Druck steht, problembehaftete Schiffskredite abzubauen, steht außer Frage.

Per Ende März dieses Jahres belief sich das Volumen leistungsgestörter Schiffskredite (NPL) bei der Nord LB auf 7,9 Mrd. € – das sind gut zwei Drittel des Gesamtbestands von 11,6 Mrd. €. Der NPL-Anteil soll nach Vorgaben des Vorstands bis Ende 2019 auf unter 5 Mrd. € verringert werden. Wie weit die Bank auf diesem Weg im zweiten Quartal schon vorangekommen ist, wird sich am 30. August zeigen, wenn die Bank ihre Halbjahreszahlen vorlegt. (mph)